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Ernährung

Hundeernährung im Fokus: Gesund, nachhaltig & artgerecht

Die richtige Ernährung ist essenziell für ein langes und gesundes Hundeleben. Von der Auswahl artgerechter und nachhaltiger Futtermittel bis hin zur Vorbeugung von Krankheiten durch ausgewogene Ernährung – hier erfahren Sie, wie Sie Ihren Hund optimal versorgen können.

Foto:©Dominik Füglister/pixelio.de

Die Ernährung des Hundes im Winter

Hunde fühlen sich im Winter sichtlich wohl

Kälte und Feuchtigkeit machen den vierbeinigen Gefährten weitaus weniger zu schaffen, als Herrchen und Frauchen. Das gilt nicht nur für die nordischen Rassen mit dichtem Fell - fast jeder Hund amüsiert sich im Schnee und auch bei Kälte.

Kälte und Feuchtigkeit machen den vierbeinigen Gefährten weitaus weniger zu schaffen, als Herrchen und Frauchen. Das gilt nicht nur für die nordischen Rassen mit dichtem Fell - fast jeder Hund amüsiert sich im Schnee und auch bei Kälte.

Aber: Das Toben in der Winterlandschaft kostet Kraft und damit Energie. Der Nährstoffbedarf ist in der kalten Jahreszeit generell höher als im Sommer. 
Dies hat mehrere Gründe: Das Fell erneuert sich zwar das ganze Jahr über kontinuierlich, doch wenn die Temperaturen sinken, muß es besonders dicht und widerstandsfähig sein, um das Tier vor Nässe und Kälte zu schützen. Das reine Haargewicht macht immerhin bis zu drei Prozent des gesamten Körpergewichts aus. Zur Fellbildung benötigt ein Hund vor allem wertvolles Eiweiß, Vitamine - insbesondere Vitamin A - sowie Spurenelemente, zum Beispiel Zink und Jod. Auch die Schleimhäute, die als Schutzschild gegen Krankheiten eine wichtige Rolle spielen, verlangen dann eine hochwertige Ernährung.

Da die Mehrzahl unserer Hunde mit ihrer menschlichen Familie unter einem Dach lebt, ist der zusätzliche Nahrungsbedarf zur Wärmeproduktion gering und sollte nicht überschätzt werden.

Allzuviel ist ungesund, das gilt auch für Hunde. Einen weitaus höheren Energie- und damit Nahrungsmittelverbrauch haben allerdings Tiere, die im Freien leben oder sich lange in der frischen Luft aufhalten. Das trifft auch für sehr aktive Angehörige kleiner Rassen zu. Lange Spaziergänge in der Kälte und Eisklümpchen im Fell kosten Kraft. Und erst das häufige Springen im Schnee! Was muß ein so kleiner Kerl nicht alles tun, um die Übersicht zu behalten und die Nase vorn zu haben. Vertikale Bewegungen (Springen) verbrauchen viel mehr Energie als horizontale (Laufen).

Dieser zusätzliche Energiebedarf sollte nur über eine Erhöhung der Nahrungsmenge gedeckt werden. Reine Energieträger wie Fett sind zu einseitig, da sie dem Bedarf an Vitaminen, Spurenelementen und Eiweiß nicht gerecht werden. Außerdem ist gerade im Winter die gute Verdaulichkeit des Futters wichtig. Denn Zeiten und Dauer des Gassigehens sind häufig vom Wetter abhängig.

Damit der Hund gut über den Winter kommt, sollte nur hochwertige, ausgewogene Nahrung in seinen Napf kommen, die alle notwendigen Nährstoffe im ausgewogenen Verhältnis enthält. Fertignahrung hat alles in sich, was ein Hund braucht, um gesund und munter zu sein. Bei höherem Energiebedarf kann man eine zusätzliche Mahlzeit geben, ohne Gefahr zu laufen, das Tier zu überfüttern.

Schnee und zugefrorene Eisflächen haben auch für Hunde ihren Reiz. Dennoch: Feucht-kaltes Wetter im späten Herbst oder Frühjahr sind die Jahreszeiten, in denen -wie die Menschen-
Hunde häufiger erkranken. Erkältungen schwächen den Organismus und machen ihn anfällig für gefährliche Infektionen. Wie ist also der Hund gegen Nässe und Kälte am besten zu schützen?
Der gesunde robuste Hund braucht keinen Mantel und keine Schuhe, er hält sich durch Bewegung warm. Bei nasser Kälte kann es allerdings passieren, daß die Pfoten „anfrieren”; Trockenreiben hilft dann schnell. 
Streusalz ätzt, der beste Schutz: Pfoten waschen und mit Vaseline, Melkfett, oder speziellen Präparaten einfetten.

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Ach, Du DICKER Hund !

Müssen dicke Hunde wirklich sein ?

Ein amerikanisches Sprichwort sagt: “Hunde sind wohl die einzigen Freunde, die man kaufen kann”. Nun, wir sehen das nicht so; sondern denken eher, daß sich dieses Sprichwort NUR auf den Menschen beziehen kann! Wer kennt sie nicht die “falschen Freunde”, die nur so lange zu einem stehen, solange diese sogenannten Freundschaften Vorteile bieten und das Weite suchen, sobald menschliche, gesundheitliche und finanzielle Krisen ein “Easygoing” trüben?

Ein amerikanisches Sprichwort sagt: “Hunde sind wohl die einzigen Freunde, die man kaufen kann”. Nun, wir sehen das nicht so; sondern denken eher, daß sich dieses Sprichwort NUR auf den Menschen beziehen kann! Wer kennt sie nicht die “falschen Freunde”, die nur so lange zu einem stehen, solange diese sogenannten Freundschaften Vorteile bieten und das Weite suchen, sobald menschliche, gesundheitliche und finanzielle Krisen ein “Easygoing” trüben?

Hunde sind dem Menschen ausgeliefert und sie passen sich ihren Lebensumständen an, wie dies kaum einem anderen Lebewesen in vollem Umfang gelingt. Leider wird aus erdrückender Tierliebe aber nicht selten Tierquälerei. Wenn der Mensch sich der Völlerei ergibt, oder im Gegensatz hungert, um in die neueste Klamotte zu passen, dann ist das seine (mehr oder weniger) bewußte Entscheidung. Er kann etwas dafür (oder dagegen) tun. Der Hund aber hat keine Wahl. Natürlich werden überwiegend die meisten Hunden in den Familien gut, abwechslungsreich und bedarfsgemäß ernährt und auch gepflegt, umsorgt und ihr Wohlbefinden in den Fokus gestellt. Wie kann es dann sein, daß die Fettsucht nicht nur die menschliche Wohlstandsgesellschaft immer mehr belastet, sondern auch die Haustiere in dieser überzivilisierten Welt?

Mit dem Kauf eines Hundes erwirbt man sich nicht nur Freundschaft, Liebe und Treue auf vier Beinen, sondern übernimmt vor allem die Verantwortung für ein lebendes Wesen. Zu dieser Verantwortung gehören Pflichten, wie die Pflege und VERPFLEGUNG. Scheinbar ist gerade die Frage nach der Verpflegung (immer noch) der Grund zu den grundlegendsten Fehlern in der Hundehaltung allgemein. Hundekäufer sind verwirrt aufgrund der vielfachen und unübersichtlichen Nahrungsangebote für ihren Hausgenossen. Fertignahrungsprodukte in Trocken, Halbtrocken oder in Dosennahrung werden in allen Supermarktketten und Zoofachhandlungen angeboten. Alternativen, wie BARFEN oder sogar vegetarische und vegane Ernährungsarten vervollständigen die unüberschaubare Angebotspalette. Dann kursieren noch immer “Weisheiten” wie: Der Hund weiß selbst, wann er genug hat - ein Wolf “überfrißt” sich ja auch nicht. Nun, Wölfe “überfressen” sich durchaus, wenn sie die Gelegenheit dazu haben und entsprechende Beute gemacht haben. Sie “trainieren” die aufgenommene Energie aber auch wieder ab, weil sie dafür kilometerweite Strecken zurücklegen müssen. 

Egal ob Rasse- oder Mischlingshund: Falsche Ernährungsgewohnheiten führen zu Übergewicht und gesundheitlichen Problemen. Foto Mischling©Jeremy Vandel/Wikimedia Commons; Foto Beagle©shutterstock.com/Eric_Isselee
Egal ob Rasse- oder Mischlingshund: Falsche Ernährungsgewohnheiten führen zu Übergewicht und gesundheitlichen Problemen. Foto Mischling©Jeremy Vandel/Wikimedia Commons; Foto Beagle©shutterstock.com/Eric_Isselee
Wie kommt es also zur Fettsucht (Adipositas) beim Hund?

Übergewicht entwickelt sich, wenn der Hund mit der angebotenen Nahrung mehr Energie aufnimmt, als er verbrauchen kann. Diese überschüssige Energie wird in Fettzellen gespeichert. Dabei besteht eine Abhängigkeit darin, wie viele von diesen Fettzellen ein Hund hat - und dies wiederum entscheidet sich in der Wachstumsphase. Je mehr Kalorien einem jungen Hund über das normale Maß hinaus zugeführt werden, desto mehr Fettzellen werden als „Energiespeicher“ gebildet.

Nimmt der Hundewelpe dagegen zu wenig Energie auf, kann er nicht richtig heranwachsen und ebenfalls Fehlentwicklungen ausbilden. Der Grundstein wird also in den wichtigen Entwicklungsmonaten gelegt, um späterem Übergewicht oder Mangelerscheinungen entgegen zu wirken.

Um Übergewicht vermeiden zu können, ist oberste Priorität eine angepaßte Energiezufuhr; sie sollte der jeweiligen Lebensphase eines Hundes entsprechen.

Wird der Hund dauerhaft mit zu viel Energie versorgt, nimmt er unausweichlich zu und wird fettleibig werden. Ein adipöser Hund kann nur abnehmen, wenn er weniger Energie aufnimmt, als er verbrauchen kann. Dies muß allerdings unbedingt mit tierärztlichem Rat und tierärztlicher Begleitung geschehen. Außerdem sollten Sie abklären lassen, ob für das Übergewicht nicht grundsätzlich gesundheitliche Ursachen vorliegen (z.B. Schilddrüsen-Unterfunktion). Muß das Gewicht reduziert werden, wird weniger Futter angeboten oder Futter mit weniger Energiegehalt gegeben. Außerdem müssen mehr Kalorien durch MEHR Aktivitäten verbraucht werden - was meist auch den Hundehalter aus seiner bisherigen Inaktivität holt! Für Mensch und Hund stellt sich nach erfolgreicher Gewichtsreduzierung die Aufgabe, das Erreichte zu erhalten - nicht wieder zuzunehmen und in alte Gewohnheiten zu fallen. Also haben Nahrungsmenge und Energiegehalt sowie Aktivitäten auch weiterhin möglichst im Einklang zu stehen. Übergewicht frühzeitig vermeiden! Wie beim Menschen, hat frühe und langjährige Fettleibigkeit auch für den Hund schwerwiegende Folgen. Die Lebenserwartung sinkt, wie auch die allgemeine Lebensqualität. Unbeweglichkeit, Gelenkserkrankungen, Schweratmigkeit, Herz-Kreislauferkrankungen, Schmerzen bei der Bewegung, Hauterkrankungen, Diabetes oder Haut- und Fellprobleme - und sogar Inkontinenz können ein wirkliches “Hundeleben” bedeuten! 

Belohnungen ja - aber bitte richtig

Leckerlis sind natürlich (oft) motivierende Belohnungen. Wenn sich diese im Training nicht vermeiden lassen, dann ist diese Menge von der täglichen Futterration abzuziehen. Geben Sie diese Leckerlis zusätzlich, werden die Fettpolster sicher nicht kleiner werden. Sie können als Belohnungen ja auch z.B. Karottenstückchen verwenden... Wenn Sie dennoch eine Neigung zur Übergewichtigkeit Ihres Hundes feststellen, dann wiegen Sie am Morgen die Futtermenge am besten ab - um so den Tagesüberblick nicht zu verlieren. Und sollten Sie mehrere Hunde halten, dann frißt selbstverständlich jeder Hund nur aus seinem eigenen Napf, die für ihn abgemessene Futtermenge. Sollten die Hunde untereinander Futterneid entwickeln, dann ist außerdem eine getrennte Fütterung ratsam. 

Freude an der Bewegung können Hunde nur haben, wenn sie körperlich fit sind. Foto: ©Kurt F.Domnik/pixelio.de
Freude an der Bewegung können Hunde nur haben, wenn sie körperlich fit sind. Foto: ©Kurt F.Domnik/pixelio.de
Bewegung - Bewegung – Bewegung

Wenn Ihr Hund Gewicht verlieren soll, dann muß er sich ausreichend bewegen. Die “kleine Runde”, damit er sein “Geschäft macht”, ist einfach nicht ausreichend. Nehmen Sie sich die Zeit und steigern nach und nach Länge und Intensität Ihrer täglichen Spaziergänge. Bewegung tut Hunden und Menschen gut. Das Lieblingsspielzeug mag ein erster Anreiz sein, das Sie mitnehmen und er appor­tiert. Doch dann ist Abwechslung und neuer Anreiz gefragt. Hat Ihr Hund bereits gesundheitliche Einschränkungen, wie Rücken oder Gelenksprobleme, dann wäre kontrollierte Bewegung im Wasser angebracht. Und wenn Ihr Hund Sie bei Ihren eigenen sportlichen Aktivitäten begleiten kann (Joggen, Radfahren, Wandern usw.), dann wird sich der Spaß an Ihren Beschäftigungen sicher gegenseitig ergänzen und auch dauerhaft in Ihrem Alltag umzusetzen sein. Will der Hund einmal nicht fressen, so ist das kein Grund zu Besorgnis. Ein “Fastentag” in der Woche ist durchaus natürlich. Soll ein übergewichtiger Hund aber Gewicht reduzieren, dann dürfen Sie dies auf keinen Fall mit einem oder mehreren Fastentagen versuchen - oder auf “eigene Faust”. Eine umfassende Umstellung der Ernährungs- und Bewegungsgewohnheiten ist unbedingt erforderlich. Ziehen Sie die ausführliche und fachmännische Begleitung Ihres Tierarztes zu Rate. Ihr aktiver, gesunder Hund wird es Ihnen mit Lebensfreude und einem langen Hundeleben danken!

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Foto©Janine Techow Fotografie

Mythen rund um die Hundeernährung erklärt

Wie gesund ist Hundefutter mit Insektenprotein wirklich?

Beim Hundefutter sind Besitzer:innen traditionell. Hartnäckig hält sich der Glaube, der Hund sei ein Fleischfresser und brauche vor allem eines: viel Fleisch. Dabei ist es lange her, dass ihre Vorfahren sich selbst ihr Futter in der Wildnis besorgt haben. Seither hat sich nicht nur ihr Verdauungssystem an die Domestizierung angepasst, auch die Ernährungswissenschaft liefert neue Erkenntnisse.

Beim Hundefutter sind Besitzer:innen traditionell. Hartnäckig hält sich der Glaube, der Hund sei ein Fleischfresser und brauche vor allem eines: viel Fleisch. Dabei ist es lange her, dass ihre Vorfahren sich selbst ihr Futter in der Wildnis besorgt haben. Seither hat sich nicht nur ihr Verdauungssystem an die Domestizierung angepasst, auch die Ernährungswissenschaft liefert neue Erkenntnisse.

Gleichzeitig ist klar, dass die Erde den steigenden Fleischkonsum nicht länger aushalten kann. Es ist an der Zeit, nachhaltige Alternativen zu suchen, ohne dabei Kompromisse bei der Gesundheit der Vierbeiner einzugehen.

Aber bei all den Empfehlungen des Tierarztes, in der örtlichen Hunde-Gruppe oder in den Social Media, ist es schwer, den Überblick zu behalten: Was ist dran an der Versprechung, dass Hunde nachhaltig und gesund ernährt werden können?

Was bedeutet artgerechte Ernährung?

Eine artgerechte Hundeernährung soll den Vierbeiner vor Krankheiten schützen und dazu beitragen, die Leistungsfähigkeit des Tieres möglichst lange aufrechtzuerhalten. Falsche Ernährung beim Hund macht sich häufig durch eine starke Gewichtszunahme, entzündete Hautstellen, stumpfes Fell oder Allergien bemerkbar. Auch Zahnprobleme, ein starker Eigengeruch und Verhaltensänderungen beim Tier können auf eine Fehlernährung oder Futterunverträglichkeit hindeuten. Kurz gesagt, eine falsche Ernährung macht den Hund krank.

Wie aber vermeide ich eine fehlerhafte Fütterung? „Wichtig für den Hund ist zunächst einmal die ausreichende Versorgung mit Energie in allen Lebensphasen. Diese richtet sich nach seiner Lebenssituation. Ist der Hund sportlich, aktiv, wird er im Freien oder in der Wohnung gehalten? Fragen, die jeder Halter vor der Mengenbestimmung und Wahl des Futters beantworten sollte. Als zweiter Schritt lohnt sich ein Blick auf die Inhaltsstoffe. Ein Hund braucht Makronährstoffe, also Proteine, Fette und Kohlenhydrate genauso wie Vitamine und Mineralstoffe, die wir als Mikronährstoffe zusammenfassen“, erklärt Dr. Ina Henkel, Ernährungswissenschaftlerin und Grüderin des Start-UpsTenetrio. Wenn er all diese Nährstoffe über die Nahrung bekommt, kann er seine Körperfunktionen aufrecht- und sein Immunsystem intakt halten sowie seine Muskeln kräftigen.

Der Mythos vom Wolf

Wie sich diese für den Hund lebenswichtigen Inhaltsstoffe im Futter zusammensetzen, ist nicht unwichtig. Oft wird in diesem Zuge auf den Vorfahren der Hunde, den Wolf, und dessen Ernährungsgewohnheiten verwiesen. Allerdings: Die Domestizierung vom Wolf zum Hund ging insbesondere mit einer Umstellung auf stärkehaltige Nahrung einher. Hunde und ihre Ernährungsweise haben sich also gleichzeitig mit dem Menschen evolutionär entwickelt. Sie können daher Kohlenhydrate und pflanzliche Nahrung deutlich besser verdauen als der Wolf. Sie sind sogar auf mehr Variation für das Verdauungssystem angewiesen.

Leider führt aber eben dieser Vergleich mit dem Wolf dazu, dass besonders viel Fleisch gefüttert wird. Häufig wird für dieses Futter auf Fleisch aus Massentierhaltung zurückgegriffen, mit den bekannten Problemen, wie Antibiotikaresistenzen und mangelhaften Standards beim Tierwohl. Dennoch, weil es sich nicht um Abfallprodukte bei der Schlachtung handelt, wird dieses Fleisch als High End-Futter vermarktet. Auch Dr. Eckart von Hirschhausen, Arzt und Autor, sieht diese Entwicklung kritisch: „Der Trend hin zu „Premiumprodukten“ und zu einer Humanisierung der Ernährung von Haustieren bedeutet, dass in Tierfutter vermehrt Fleisch enthalten ist, das in direkter Konkurrenz zu menschlicher Nahrung steht.“1

Das ist ein großes Problem: Weil wir im Westen unsere Haustiere perfekt ernähren wollen, verbringen Nutztiere ihr Leben unter bemitleidenswerten Umständen und anderswo auf der Welt hungern Menschen. Im Hinblick auf das Tierwohl greifen viele Hundebesitzer zu Futter mit Fleisch aus Bio-Tierhaltung. Hier mahnt Henkel, genau hinzusehen: „Das ist gut gemeint, aber noch keine nachhaltige Lösung.“ Das Beispiel BARF, eine an den Fressgewohnheiten von Wölfen orientierte Fütterungsmethode, zeigt das Problem. „Bei BARF besteht das Futter zum Großteil aus hochwertigem Fleisch, wodurch sich die Umweltbelastung des so gefütterten Hundes beinahe verdreifachen kann – auf das Niveau eines Pkw“, bringt Dr. Eckart von Hirschhausen das Dilemma auf den Punkt.2

Wissenschaftliche Untersuchungen beweisen: Frische Mehlwürmer sind eine wahre Nährstoffbombe. Foto©Tenetrio
Wissenschaftliche Untersuchungen beweisen: Frische Mehlwürmer sind eine wahre Nährstoffbombe. Foto©Tenetrio
Weniger Fleisch ist eine Lösung

Um die Ökobilanz des eigenen Haustieres zu senken und mit Blick auf das Tierwohl und den Welthunger lässt sich der einzig sinnvolle Schluss ziehen, für die Fütterung von Hunden das Fleisch drastisch zu reduzieren. Das ist problemlos möglich. „Die Erklärung dafür liegt beim Eiweißbedarf des Hundes“, erläutert Henkel. „Proteine nimmt der Hund über die Nahrung auf, es sind essenzielle Nährstoffe, die er für verschiedene Stoffwechselprozesse benötigt. Entgegen der Annahme, dass Hunde ihr Protein aus dem Fleisch von Rind oder Huhn ziehen sollten, ist die Eiweißversorgung aber auch auf alternativem Wege möglich.“ Das von Tenetrio produzierte Hundefutter wurde auf Basis von Insektenprotein entwickelt, das allen Ansprüchen von Hunden anihre Nahrung gerecht wird – dabei aber nachhaltig ist und keine Hypothek für künftige Generationen darstellt.

Insekten enthalten hochwertige Proteine und sind deswegen so gesund, weil sie ein vollwertiges Aminosäurenprofil haben. Das bedeutet, dass sie alle Aminosäuren besitzen, die ein Hund benötigt. Der Proteingehalt des Mehlwurms kann dabei mit dem von Rindfleisch locker mithalten. 100 g frische Mehlwürmer enthalten 27 g Protein. Fast genauso viel hat das Rindfleisch mit 26 g.

Insekten haben außerdem einen hohen Gehalt an ungesättigten Fettsäuren. Vor allem die essenziellen Fettsäuren -Linolsäure, Omega-6- und Omega-3-Fettsäure- sind reichlich vorhanden. Diese kommen besonders Hunden mit Arthrose zugute.

Nährstoffbombe Mehlwurm

Der Mehlwurm im Tenetrio-Hundefutter liefert dem Hund außerdem viele essenziellen Mikronährstoffe, die man ansonsten aus Obst und Gemüse kennt. Außerdem Vitamine wie Biotin und Mineralstoffe wie Magnesium, die als Vitalstoffe für gesunde Haut und glänzendes Fell sorgen.

„Diese Dreifach-Kombination aus Proteingehalt, ungesättigten Fettsäuren und Vitaminen bzw. Mineralien macht den Mehlwurm nicht nur zu einer perfekten Ergänzung für die Ernährung des Hundes, er kann dadurch Fleisch im Futter locker ersetzen“, fasst Henkel die Vorteile zusammen.Zusätzlich ist Insektenfutter allergikerfreundlich und gut verträglich. Für viele Hunde, die unter Allergien oder Lebensmittelunverträglichkeiten leiden, einen sensiblen Magen oder empfindliches Immunsystem haben, ist Hundefutter mit hypoallergener Proteinquelle besonders wichtig.

Hundefutter mit Insektenprotein füllt eine wichtige Lücke: Es macht es umwelt- und verantwortungsbewussten Verbrauchern möglich, ihren Hund mit allen lebenswichtigen Nährstoffen zu versorgen und dabei den ökologischen Pfotenabdruck des eigenen Tieres dramatisch zu senken.

1 von Hirschhausen, Eckhard. Mensch Erde, dtv, 2021, S. 380
2 ebd

Quelle: Kubick Kommunikation /EntoNative GmbH

Über Tenetrio:

Unter der Marke Tenetrio vertreibt das deutsche Start-up EntoNative GmbH nachhaltiges Hundefutter auf Insektenbasis. Als Ausgründung der Universität Potsdam hat das Unternehmen das wissenschaftliche Know-how rund um den Einsatz von Insekten in der Ernährung von Tieren. Insektenproteine bieten eine vollwertige, verträgliche und umweltschonende Alternative zur herkömmlichen Fütterung mit Fleisch. Die Produktphilosophie von Tenetrio verfolgt einen klaren Ansatz: so wenige Zutaten wie möglich, so viele wie nötig. Die Produkte kommen ohne Zuckerzusätze, Gluten, Farbstoffe und Geschmacksverstärker aus. Die enthaltenen Zutaten sind transparent deklariert, sodass Frauchen bzw. Herrchen ganz genau wissen, was sie ihren Hunden füttern.

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Foto©Nicole Behling Photography

Der Hund als Klimasünder?

Chancen für mehr Nachhaltigkeit in der Hundehaltung

Beim Blick in die treuen Augen des besten Freundes des Menschen schieben die meisten jeden Gedanken an seine Ökobilanz weit von sich. Dabei muss man sich vor dieser unangenehmen Wahrheit gar nicht drücken, wenn man sie als Gelegenheit begreift: Wer sich intensiver mit den Hintergründen befasst, merkt schnell, dass schon kleine Veränderungen und der Blick auf das Wesentliche helfen, den ökologischen Pfotenabdruck deutlich zu verringern.

Beim Blick in die treuen Augen des besten Freundes des Menschen schieben die meisten jeden Gedanken an seine Ökobilanz weit von sich. Dabei muss man sich vor dieser unangenehmen Wahrheit gar nicht drücken, wenn man sie als Gelegenheit begreift: 
Wer sich intensiver mit den Hintergründen befasst, merkt schnell, dass schon kleine Veränderungen und der Blick auf das Wesentliche helfen, den ökologischen Pfotenabdruck deutlich zu verringern.

Untersuchungen zur Ökobilanz des Hundes

Eine Studie im Journal Sustainability liefert 2020 neue Orientierungswerte. Ein 15 Kilogramm schwerer Hund belastet die Umwelt über 13 Lebensjahre hinweg so stark wie die Produk­tion eines Mittelklasse-Mercedes oder 13 Flüge von Berlin nach Barcelona.

Der Umweltwissenschaftler Matthias Finkbeiner hat sich für die Studie gemeinsam mit seinen Kolleginnen von der Technischen Universität Berlin, die Auswirkungen des Hundes auf die Natur angesehen. Erfasst wurden alle Einflüsse auf die Umweltbilanz, darunter das Futter (inklusive dessen Verpackung), das Lebensumfeld, die Fäkalien, Pkw-Fahrten zum Gassigehen oder zum Tierarzt sowie Anschaffungen für alles rund um das Haustier. Damit beleuchtet die Studie als erste den kompletten Lebensweg eines Hundes.

Das Ergebnis: Die CO2-Bilanz eines Hundes ist in der Tat gewaltig. Pro Jahr und Hund sind das 630 Kilogramm, was etwa 8 Prozent der Bilanz eines Menschen in Deutschland (7,9 Tonnen) entspricht. Im Laufe eines durchschnittlichen Hundelebens addiert sich der CO2-Verbrauch insgesamt auf 8,2 Tonnen.

Der Fütterung kommt dabei mit einem Anteil von 90 Prozent an den Umweltbelastungen die größte Bedeutung zu: Laut Finkbeiner „kommt das Fleisch für die Hundefutterproduktion […] aus der Massentierhaltung mit den bekannten sozialen und ökologischen Auswirkungen.“ Die konventionelle Fleischproduktion stellt jedoch eine der größten Klimabelastungen dar. Zum einen stoßen Rinder umweltschädliches Methan aus, aber auch der massive Einsatz von Düngemitteln und Pestiziden, die Abholzung von Regenwald für die Soja-Produktion und die Trockenlegung von Feuchtgebieten tragen zu einem erhöhten CO2-Ausstoß und damit zum Klimawandel bei.

Entgegen weit verbreiteter Annahmen besteht Hundefutter auch nicht hauptsächlich aus Nebenprodukten oder Schlachtabfällen. Im Gegenteil, ein wesentlicher Anteil des Futters kommt aus der industriellen Herstellung, enthält also Fleisch, das auch für den Menschen genießbar wäre. Würde es sich um Anteile handeln, die ohnehin beseitigt werden müssten, wäre die Klimabilanz deutlich neutraler. Das zeigt auch ein weiteres Beispiel: Hunde, die die biologisch artgerechte Rohfütterung (BARF) erhalten, haben eine massiv, zum Teil dreifach erhöhte Ökobilanz. Das liegt daran, dass beim Barfen das Futter zu 75 Prozent aus tierischen Bestandteilen besteht, ein Großteil davon hochwertiges Fleisch.

Was können Hundebesitzer aktiv tun, um die Ökobilanz ihrer Hunde zu senken?

Der wichtigste Punkt bei der Verringerung der Ökobilanz eines Hundes ist demnach das Hundefutter. Der erste Schritt: Dem Tier nur so viel füttern, wie es wirklich braucht. Sehr viele Hunde in Deutschland sind mittlerweile zu dick, einfach weil deren Besitzer es mit ihrer Fürsorge zu gut meinen.

Doch nicht nur die Menge des Futters ist entscheidend, sondern auch die Zusammensetzung: Entgegen des immer noch weit verbreiteten Mythos, der Hund stamme vom Wolf ab und sei deshalb ein reiner Fleischfresser, sind unsere Haushunde Omnivoren, keine Karnivoren. Für den Hund als Allesfresser ist es essentiell, über die Nahrung alle essentiellen Mikro- und Makronährstoffe zu erhalten – und dafür gibt es mit Insekten eine gleichwertige und nachhaltige Proteinquelle, die das Fleisch verzichtbar macht.

Sinnvoll: Umstieg auf Insekten

Wie der ökologische Pfotenabdruck des Hundes so verringert werden kann, macht Tenetrio mit seinem insektenbasierten Hundefutter vor. In der Produktpalette des jungen deutschen Unternehmens befinden sich viele verschiedene Futtervarianten und Leckerlis, die nicht nur hypoallergen, sondern auch deutlich klimafreundlicher sind: Die Zucht der verwendeten Insekten schont Ressourcen, weil sie nur einen Bruchteil an Wasser, Futter und Platz benötigt.

Zum Vergleich:

  • Ein Kilo Protein aus Fleisch in der konventionellen Hundefutter-Produktion verbraucht 112.000 Liter Wasser, 192 Kilogramm Futter, 350 m2 Landfläche und 175 Kilogramm CO2.
  • Im Vergleich dazu sind es beim Insekten-Protein im Tenetrio Hundefutter 23.000 Liter Wasser, 9 Kilogramm Futter, 15m2 Landfläche und 10 Kilogramm CO2.

Durch den Einsatz von Insekten statt Fleisch hat Tenetrio im Jahr 2020 unter anderem 130 Millionen Liter Wasser eingespart - das ergibt circa eine Million Badewannen.

Quelle: Kubick Kommunikation / EntoNative GmbH

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Foto©Ermolaev Alexander/Shutterstock

Schnauze weg von Schokolade

Theobromin und Koffein beim Hund

Dass Schokolade und Kakao für Hunde giftig sind, wird den meisten Hundehaltern bekannt sein. Doch welche Stoffe sind dafür verantwortlich? Wie lässt sich das Risiko für den Hund abschätzen, wenn das Tier doch einmal Schokolade aufgenommen haben sollte, und welche Maßnahmen sind dann zu ergreifen?

Dass Schokolade und Kakao für Hunde giftig sind, wird den meisten Hundehaltern bekannt sein. Doch welche Stoffe sind dafür verantwortlich? Wie lässt sich das Risiko für den Hund abschätzen, wenn das Tier doch einmal Schokolade aufgenommen haben sollte, und welche Maßnahmen sind dann zu ergreifen?

Schokolade, Kakao und kakaohaltige Produkte enthalten die Stoffe Theobromin und Koffein. Beide Stoffe gehören zur chemischen Gruppe der Methylxanthine.

Sie werden von Hunden schnell aus dem Verdauungstrakt aufgenommen, aber nur langsam wieder aus dem Organismus entfernt. Wurde vom Hund eine Dosis Methylxanthine aufgenommen, zeigen sich nach ca. sechs bis zwölf Stunden erste Symptome. Erste Zeichen einer Vergiftung mit Methylxanthinen sind Polydipsie (vermehrtes Trinken), Erbrechen, Durchfall, ein aufgeblähter Bauch und Ruhelosigkeit. Im weiteren Verlauf entwickeln sich je nach aufgenommener Menge Symptome wie Hyperaktivität, Polyurie (vermehrtes Absetzen von Urin), Lähmungserscheinungen, Zittern und Krämpfe. Es ist dabei unerheblich, ob nur Theobromin oder Koffein oder eine Mischung aus beiden Substanzen aufgenommen wurde.

Erste leichte Symptome zeigen sich nach der Aufnahme von 20 mg Methylxanthinen pro kg Körpergewicht, schwere Symptome zeigen sich ab ca. 40 - 50 mg Theobromin/ Koffein pro kg Körpergewicht. Die sogenannte LD50, also die Dosis, ab der 50% der Individuen nach oraler Aufnahme der Stoffgruppe sterben, liegt beim Hund bei 100 - 200 mg/kg Körpergewicht. Da jeder Hund eine unterschiedliche Empfindlichkeit gegenüber Methylxanthinen aufweist, können im Einzelfall auch schon unterhalb der genannten Dosen Symptome auftreten.

Nach Bekanntwerden der Aufnahme von methylxanthinhaltigen Produkten durch den Hund sollte das Tier so schnell wie möglich einem Tierarzt vorgestellt werden (auch wenn das Tier noch keine Symptome entwickelt hat). Neben einer symptomatischen Behandlung steht beim Tierarzt vor allem die Entfernung von eventuell noch nicht aufgenommenem Wirkstoff aus dem Magen-Darm-Trakt im Vordergrund.

Theobromin- und Koffeingehalte in verschiedenen Kakaoerzeugnissen. Die genaue Menge in den Kakaoproduken ist durch natürliche Schwankungen variabel (Verändert nach Gwaltney-Brant,2001).
Theobromin- und Koffeingehalte in verschiedenen Kakaoerzeugnissen. Die genaue Menge in den Kakaoproduken ist durch natürliche Schwankungen variabel (Verändert nach Gwaltney-Brant,2001).
In der Regel ist der Koffeingehalt in Kakaoprodukten 3 - 10-fach geringer als der Theobromingehalt, so dass das Theobromin die Hauptrolle bei der Vergiftung spielt. Eine Ausnahme bilden hier einige Schokoladenprodukte, bei denen der Koffeingehalt künstlich durch Zugabe von Zusatzstoffen erhöht wird (z.B. SchoKaKola). Die Mengen von Theobromin und Koffein, die in Schokolade und anderen Kakaoerzeugnissen enthalten sind, hängt in erster Linie vom Kakaogehalt ab. Allerdings unterliegen die Konzentrationen der Stoffe im Kakao auch natürlichen Schwankungen. Die vorstehende Tabelle zeigt eine Zusammenstellung des Theobromin- und Koffeingehalts verschiedener Kakaoerzeugnisse.

Beispiel der Kalkulation einer Theobromin- und Koffeindosis:

Ein 8 kg schwerer Mops hat seinem Besitzer eine 100-g-Tafel Zartbitterschokolade gestohlen und diese komplett verspeist. Wie hoch ist die aufgenommene Dosis an Methylxantinen? Besteht die Gefahr, dass das Tier klinische Symptome entwickelt? 

  • Addition des Theobromin- (4,59 mg/g) und Koffeingehalts (0,71 mg/g) für Zartbitterschokolade = 5,30 mg/g
  • Multiplikation der Methylxantinkonzentration für die Schokoladensorte mit der aufgenommenen Schkoladenmenge in Gramm 5,30 mg/g x 100 g = 530,00 mg
  • Division der Körpermasse des Tieres 530 mg : 9 kg = 66,25 mg/kg 

Bei der aufgenommenen Dosis an Methylxantinen besteht die dringende Gefahr, dass das Tier klinische Symptome entwickelt, wenn es nicht sofort tierärtztlich behandelt wird.

Erste milde Symptome können bereits bei diesem Fallbeispiel (also bei einem 8 kg schweren Hund) bereits ab der totalen Aufnahme von 160 mg Methylxantinen erwartet werden (20 mg/kg Körpergewicht), das wären bei der im Fallbeispiel angenommenen Zartbitterschokolade ca. 30 g oder 7 - 8 Stücke Schokolade.

Werden durch den Hund Produkte aufgenommen, die aus verschiedenen Schokoladensorten oder z. B. Nüssen und Schokolade bestehen, so empfiehlt es sich, zunächst ein „Worst Case Szenario” zu berechnen. Das bedeutet, wir nehmen für eine erste Risikoabaschätzung an, dass es sich bei der gesamten aufgenommenen Menge um Schokolade handelt.

Übrigens reagieren auch Katzen auf gleiche Weise wie Hunde auf Methylxantine. Dadurch, dass Katzen aber ein weit selektiveres Fressverhalten aufweisen als Hunde, werden von Katzen seltener Produkte mit Methylxantinen aufgenommen. 

References: Gwaltney-Brant, Sharon (2001): Chocolate intoxication. In: Vet Med 96.2, pp. 108-111. Gwaltney-Brant, Sharon (2013): Chocolate. In: Mercmanuals. 

Autor: Till Masthoff, PetProfiâ„¢ Team 
Veröffentlichung mit freundlicher Genehmigung und Unterstützung von: www.petprofi.de

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Foto:©shutterstock.com/Masarik

Krankheiten besser vorbeugen

Das A und O der Gesundheitserhaltung ist eine ausgewogene und artgerechte Ernährung. Diese Auffassung muss deswegen als „neue Erkenntnis“ angesehen werden, weil im Jahrhundert der Impfungen, der Antibiotika, der technisch-naturwissenschaftlichen Medizin so einfache Möglichkeiten wie die ausgewogene und artgerechte Ernährung lange vergessen waren. Es ist heute bekannt, dass mehr als 30 Prozent aller Erkrankungen in der Tierarztpraxis durch die Ernährung stark mitbeeinflusst werden.

Das A und O der Gesundheitserhaltung ist eine ausgewogene und artgerechte Ernährung. Diese Auffassung muss deswegen als „neue Erkenntnis“ angesehen werden, weil im Jahrhundert der Impfungen, der Antibiotika, der technisch-naturwissenschaftlichen Medizin so einfache Möglichkeiten wie die ausgewogene und artgerechte Ernährung lange vergessen waren.

Es ist heute bekannt, dass mehr als 30 Prozent aller Erkrankungen in der Tierarztpraxis durch die Ernährung stark mitbeeinflusst werden. Eine der häufigsten Ursachen ist die Überversorgung der Hunde mit Energie (Überfütterung), der nachfolgenden Energiespeicherung (Übergewicht) und ihren gesundheitlichen Folgen (Zuckerkrankheit, Arterienverkalkung, Schäden am Bewegungsapparat).

Für freilebende Tiere ist es normal, bei oft wechselndem Nahrungsangebot, ein Körpergewicht aufrechtzuerhalten, das die Gesundheit, die Leistungs- und die Fortpflanzungsfähigkeit nicht einschränkt. Dauerhaft übergewichtige Tiere gibt es in „freier Wildbahn“ meist nicht. Für die Entstehung von Übergewicht sind im Wesentlichen drei Reize (= Einflüsse) denkbar. Am seltensten kommen Erkrankungen des Stoffwechsels und Hormonsystems vor, die trotz normaler Nahrungsaufnahme zu einer übermäßigen Fetteinlagerung beim Hund führen.

Die „gesunde Mischung” machts. Der Nährstoffbedarf jedes Hundes ist unterschiedlich und sollte individuell angepaßt werden. Foto:©Jiri Hera
Die „gesunde Mischung” machts. Der Nährstoffbedarf jedes Hundes ist unterschiedlich und sollte individuell angepaßt werden. Foto:©Jiri Hera
Häufiger ist die mangelnde körperliche Aktivität, die auch beim Hund festzustellen ist; besonders in höherem Lebensalter. Die mit der Nahrung zugeführte Energiemenge wird nicht vollständig für Stoffwechselfunktionen und körperliche Aktivität verbraucht. Der Überschuss wird als Fett eingelagert. Die Energieaufnahme ist also relativ größer als der Energieverbrauch. Am häufigsten ist jedoch ein absolutes Überwiegen der Energieaufnahme gegenüber dem Verbrauch. Und zwar durch unangemessen hohe Futtermengen, die – mit und ohne körperliche Aktivität – zu Übergewicht fu?hren. Ein beginnendes Übergewicht macht zuerst kaum Probleme. Welpen sehen z.B. rund und gesund aus. Nimmt die Fetteinlagerung jedoch weiter zu, treten erste Beeinträchtigungen biologischer Funktionen und Möglichkeiten auf. Beispielsweise Einschränkungen der Leistungsfähigkeit oder gehäufte Infektionen.

Eine gesunde Ernährung, wie sie z.B. mit einer artgerecht nach wissenschaftlichen Empfehlungen bilanzierten Vollnahrung möglich ist, kann schädliche Faktoren (=Reize, s. o.) ausschalten. Und damit das Auftreten von ernährungsbedingten Krankheiten verhindern. Die hohe Qualität einer solchen Vollnahrung erlaubt eine artgerechte Ernährung des Hundes, ohne dass bei sachgerechter Anwendung eine Mangel- oder Überversorgung mit Nährstoffen befürchtet werden muss. Ernährungsbedingten Erkrankungen, die durch den Mangel oder Überschuss einzelner Nährstoffe entstehen, kann so erfolgreich vorgebeugt werden. Allerdings: Denken wir an das Beispiel Übergewicht, sind die Hundehalter mit der Verwendung einer solchen Vollnahrung nicht aus der Pflicht. Denn neben der Qualität einer Vollnahrung ist auch immer an die richtige Menge, also Quantität zu denken, die gegeben wird, da sonst Übergewicht entstehen kann. Die richtige Menge muss individuell auf den Hund angepasst werden, da jeder Hund je nach Rasse, Größe, Felldichte, Bewegungsfreudigkeit und anderen Faktoren, einen individuellen Energiebedarf hat.

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Bloß kein Getreide?

Trend, Mythos oder guter Ratschlag?

Getreide in Hundefutter – gefährlich oder genehmigt? Bei der Diskussion über den Sinn und Unsinn von Kohlenhydraten in der Hundenahrung ist vor allem Getreide in der „Schusslinie“. Ist Getreide artgerecht oder ein billiger Füllstoff und können Hunde als Fleischfresser Getreide überhaupt verdauen? Getreidefreie Hundefutter werden als die bessere Alternative angeboten, weil Getreide angeblich Allergien auslöst. Viele Mythen ranken um dieses Thema.

Getreide in Hundefutter – gefährlich oder genehmigt? Bei der Diskussion über den Sinn und Unsinn von Kohlenhydraten in der Hundenahrung ist vor allem Getreide in der „Schusslinie“. Ist Getreide artgerecht oder ein billiger Füllstoff und können Hunde als Fleischfresser Getreide überhaupt verdauen? Getreidefreie Hundefutter werden als die bessere Alternative angeboten, weil Getreide angeblich Allergien auslöst. Viele Mythen ranken um dieses Thema.

Vorweg: Hunde bevorzugen es, nur 10% ihrer Kilokalorien über Kohlenhydrate zu decken, 30 % über Eiweiß und 60% über Fett. Kohlenhydrate sind nicht essentiell, also lebensnotwendig (mit einer Ausnahme, in der Trächtigkeit und Säugezeit brauchen Hündinnen Kohlenhydrate, um Milch bilden zu können). Das waren aber objektiv betrachtet auch schon die Nachteile.

Auf der Habenseite sind Kohlenhydrate: schnell verfügbare Energielieferanten und zudem Lieferanten von Ballaststoffen, die eine optimale Verdauung unterstützen.

Wenn nicht aus Kohlenhydraten (z.B. dem Polysaccharid Stärke), woher kann die benötigte Energie im Futter sonst stammen?

Fett ist einer der drei möglichen Energielieferanten, steht meistens aber eher für Leistung auf lange Sicht zur Verfügung, weil es im Körper als Energiedepot in den Fettzellen gespeichert wird und nicht für sofortige Leistungsmomente genutzt werden kann. Eiweiß wird hauptsächlich für den Aufbau und den Erhalt von Körperzellen genutzt und wird im Überschuss über die Nieren ausgeschieden, kann also nicht gespeichert werden.

Der Wasserbedarf für den Ablauf der Energiegewinnung aus Eiweiß ist größer. Die Abbauprodukte (Ammoniak, der zu Harnstoff wird) sind ausscheidungspflichtig, Ammoniak ist giftig. Der Körper hat also viel zu tun mit der Verdauung von Eiweißen und dieser Aufwand ist für die Bereitstellung von „nur“ Energie zum Toben oder Rennen nicht gerechtfertigt.

Die landwirtschaftliche Revolution -vor allem der Anbau von Weizen- hat Menschen und Wolf gezwungen, sich an eine stärkereichere Ernährung anzupassen. Hunde haben sich daher imLaufe der Domestikation genetisch angepasst und ein Erhitzen von kohlehydratreicher Nahrung ermöglicht es dem Hund, Stärke zu verdauen. In rohem Zustand ist Stärke (z. B. aus Kartoffeln, Weizenkörnern) nicht verdaulich und führt zu Durchfall, das hat aber mit einer allergischen Reaktion nichts zu tun.

Ob der Halter eines gesunden Hundes getreidefrei füttert oder nicht, ist seine persönliche Entscheidung, aber sie sollte nicht auf falschen Argumenten beruhen.

Kartoffeln und Mais liefern übrigens auch Kohlenhydrate und werden in vielen selbstgemachten Rationen eingesetzt, obwohl stärkehaltiges Futter für den Hund als Carnivoren ungeeignet sein soll.

Gesunde Hunde können mit oder ohne kohlenhydrathaltiger Nahrung ernährt werden, bei Hunden mit einer Nieren-, Leber- oder Pankreaserkrankungen kann es sogar erforderlich sein, vermehrt Kohlenhydrate einzusetzen, weil Fette oder Eiweiße reduziert werden müssen.

Auf das in manchen Getreidesorten (nicht nur in Weizen!) vorkommende Klebereiweiß, aber auch auf die Eiweißbestandteile in Reis oder Kartoffeln sind allergische Reaktionen möglich. Einen Hund getreidefrei zu füttern, ergibt allerdings genauso wenig Sinn, wie vorsorglich nie Erdbeeren zu essen, weil man fürchtet irgendwann eine Allergie auf Erdbeeren zu entwickeln. Im Gegenteil – das Verfüttern möglichst vieler Rohmaterialien in den ersten Lebensmonaten wird zunehmend positiv diskutiert, weil der Körper bei einer allergischen Reaktion (= einer völlig überzogenen Abwehrreaktion) auf vermeintlich Fremdes reagiert. Was in den den ersten Lebensmonaten durch Futteraufnahme kennengelernt wurde, ist nicht „fremd“. 

Zwei Anmerkungen am Schluss, die nicht direkt den Hund betreffen:

  • Stärke wird für den Herstellungsprozess, das Extrudieren von Trockenfutter, gebraucht, sonst würde es keine Futterbröckchen, sondern Fleischmehl im Napf geben.
  • Getreide ist preiswerter als Fleisch, in der Herstellung von Fertignahrung und beim Selberkochen. Vor allem als Halter eines großen Hundes ist die Ernährung mit einem hochwertigen Trockenfutter eine preislich akzeptable Alternative.

Wenn Sie Fragen zu diesem Thema haben, können Sie sich gerne an das Expertenteam von hund-fragen-wissen.de wenden. Jeden Montag von 18 bis 20 Uhr gibt es dort einen Live-Chat mit Experten.

Quelle: www.hund-fragen-wissen.de

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Bedeutung von Eiweiß

Protein und Fleisch - Fakten statt Legenden

Wie ihre Stammväter, die Wölfe, sind auch Hunde auf hochwertiges Eiweiß (= Protein) in ihrer Nahrung angewiesen. Denn Proteine sind nicht nur der Hauptbaustoff des Organismus, sie sind auch bei allen Lebensfunktionen von der Immunabwehr über den Stoffwechsel bis zur Muskelbewegung einfach unersetzlich...

Die richtige Ernährung ist die Voraussetzung für ein dichtes glänzendes Fell, ein leistungsfähiges Immunsystem und eine kräftige Muskulatur; kurz – für einen rundum gesunden, fitten und lebensfrohen Hund. Das beste Vorbild für eine artgerechte Kost liefert die Natur mit den Ernährungsgewohnheiten des Wolfs, dem Stammvater aller Hunde. Er ernährt sich hauptsächlich von Beutetieren und damit von Fleisch. Und Fleisch sollte auch das Grundnahrungsmittel für unsere Hunde sein. Denn im Gegensatz zu pflanzlicher Nahrung enthalten nur Fleisch und Innereien genau die Eiweiße, die für den Hund lebensnotwendig sind.

Gordon Arnott, Tierarzt und Ernährungswissenschaftler im Pedigree Center, erklärt: “Hunde brauchen besonders hochwertiges tierisches Eiweiß. Bis zu ein Drittel der Eiweißzufuhr benötigen sie allein schon für Haut und Fell. Und die Natur hat das wirklich clever eingerichtet: Hunde lieben Fleisch über alles, und das ist gut so, denn das liefert ihnen die tierischen Eiweiße, die sie brauchen. Deshalb sollte das Futter auch ausreichend hochwertiges Fleisch enthalten. Hunde sind einfach von Natur aus keine Vegetarier! Hier im Pedigree Center bekommen sie natürlich nur Nahrung mit bestem Fleisch, wie zum Beispiel Pedigree PUR.”

Warum ist gerade Eiweiß so wichtig?
Eiweiße sind in allen Zellen des Körpers enthalten. Als bedeutendster Baustoff des Organismus sind sie entscheidend für das Wachstum und die gesunde Entwicklung des Welpen. Auch beim ausgewachsenen Hund sind Proteine durch nichts zu ersetzen. Sie werden für den Erhalt der Körpersubstanz und die stete Erneuerung aller Gewebe eingesetzt. Darüber hinaus sind sie für alle lebenserhaltenden Körpervorgänge unentbehrlich. Hier nur ein paar Beispiele: Als Hormone steuern sie den Stoffwechsel, als Enzyme helfen sie bei der Verdauung der Nahrung und als Antikörper machen sie Krankheitserreger unschädlich. Ein Leben ohne Eiweiß ist einfach undenkbar.

Was zeichnet hochwertiges Eiweiß aus?
In erster Linie ist hier der Gehalt an essenziellen Aminosäuren zu nennen. Aminosäuren sind die ca. 20 Bausteine, aus denen sich die Proteine zusammensetzten. Man unterscheidet nicht-essenzielle und essenzielle Aminosäuren. Die nicht-essenziellen Eiweißbausteine kann der Organismus selbst bilden, die essenziellen Aminosäuren kann der Körper nicht herstellen. Sie müssen mit der Nahrung aufgenommen werden, sonst drohen Mangelerscheinungen, wie beispielsweise ein stumpfes Fell, Hauptprobleme, Muskelabbau und eine Abwehrschwäche gegen Krankheitserreger. In schweren Fällen kann der dauerhafte Mangel an essenziellen Aminosäuren sogar zum Tode des Tieres führen.
Für Hunde sind insgesamt 10 Aminosäuren essenziell, für den Menschen dagegen nur acht. Der Hund muß diese Aminosäuren also unbedingt mit der Nahrung aufnehmen, um gesund und vital zu bleiben. In pflanzlichen Eiweißen sind diese lebensnotwendigen Eiweißbausteine nur in geringer Menge vorhanden oder fehlen sogar völlig. Eine rein vegetarische Ernährung führt daher auf Dauer beim Hund zwangsläufig zu den genannten Mangelerscheinungen. Tierisches Eiweiß hingegen enthält nicht nur alle essenziellen Aminosäuren, es enthält sie auch in einer für den Hund idealen Zusammensetzung.

Hochwertiges Eiweiß ist hoch verdaulich
Der Nährwert des Eiweißes für den Hund wird außerdem durch seine Verdaulichkeit maßgeblich beeinflußt. Unter Verdaulichkeit versteht man den Grad, zu dem Nährstoffe vom Organismus verwertet und genutzt werden können. Pflanzliche Eiweiße können von Hunden nur schwer verdaut werden. Es bleiben unverdauliche Reste, die im Darm von Bakterien zersetzt werden. Nur ein kleiner Teil der dabei freiwerdenden Aminosäuren kommt dem Hund zugute, der weitaus größere Teil wird ungenutzt mit dem Kot ausgeschieden. Darüber hinaus entstehen bei diesem Zersetzungsprozess schädliche Stoffe, wie z. B. Ammoniak, die die Gesundheit des Hundes gefährden können. Hingegen sind Muskelfleisch und Innereien besonders leicht verwertbar. Ihre Verdaulichkeit beträgt bis zu 98 %.

Fleisch – von Natur aus der beste Proteinlieferant
Für die meisten Hunde geht nichts über den Geschmack von Fleisch. Und die Vierbeiner bevorzugen Fleisch nicht ohne Grund – die Natur hat dies so eingerichtet, damit Hunde immer zuerst ihren Bedarf an essenziellen Aminosäuren decken, bevor sie für sie weniger wichtige, andere Nahrungsmittel aufnehmen.
Allerdings käme es auch bei langfristiger Fütterung mit reinem Muskelfleisch zu einer Unterversorgung mit Mineralstoffen, insbesondere mit Kalzium, bestimmten Vitaminen und Ballaststoffen. Besonders Kalzium wird für viele lebensnotwendige Vorgänge im Organismus gebraucht, u. a. für die Muskelbewegung und für den Aufbau des Knochengewebes. Wenn der Körper nicht genügend Kalzium mit der Nahrung aufnehmen kann, bedient er sich aus den Kalziumvorräten im Skelett. Dieser Mineralstoffentzug hat zur Folge, daß die Knochen weich und brüchig werden. Es kommt zum lebensgefährlichen Krankheitsbild einer Osteodystrophie (Knochenerweichung).
Auf die richtige Mischung kommt es also an. Eine Kombination aus Dosennahrung und Trockenfutter hat sich besonders bewährt, natürlich kann der Hund aber auch ausschließlich mit Trocken- oder Feuchtnahrung ernährt werden – das hängt nicht zuletzt auch von den persönlichen Vorlieben ab. Premium-Produkte mit einem hohen Anteil an Qualitätsfleisch und Innereien sind für die Ernährung des Hundes ideal geeignet. Denn sie halten den Hund nicht nur fit und gesund, sie schmecken auch einfach hervorragend, weil sie den natürlichen Vorlieben des Hundes entsprechen.

Veröffentlichung mit freundlicher Genehmigung der Pedigree-Center Züchterberatung

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