int. Dackel-club gergweis e.V. int. rasse-jagd-gebrauchshunde-verband e.V.

Int. Dackelclub Gergweis e.V. (IDG e.V.)
Int. Rasse-Jagd-Gebrauchshunde Verband e.V. (IRJGV e.V.)

Hundetraining und Pflege: Alles für Ihren Hund

Im IDG e.V. & IRJGV e.V. dreht sich alles um Hundetraining, Pflege und Vereinsaktivitäten. Erfahren Sie, wie Sie mit den richtigen Tipps das Leben mit Ihrem Hund harmonisch und artgerecht gestalten können.

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IDG und IRJGV wünscht eine schöne Adventszeit!

Vorankündigung!

Das Verbandsbüro ist von Freitag, den 19.12.2025 bis einschließlich Mittwoch, 07.01.2026, wegen Betriebsurlaub geschlossen. Benachrichtigungen per E-Mail (bitte Kontaktformular verwenden) oder Fax unter: 08547/287 sind selbstverständlich auch während dieser Zeit möglich. Ab Donnerstag, 08.01.2026 sind wir zu den gewohnten Zeiten wieder für Sie da. Viele Grüße von Eurem IDG-IRJGV-Team aus Roßbach 

Das Verbandsbüro ist von Freitag, den 19.12.2025 bis einschließlich Mittwoch, 07.01.2026, wegen Betriebsurlaub geschlossen.

Benachrichtigungen per E-Mail (bitte Kontaktformular verwenden) oder Fax unter: 08547/287 sind selbstverständlich auch während dieser Zeit möglich.

Ab Donnerstag, 08.01.2026 sind wir zu den gewohnten Zeiten wieder für Sie da.

Viele Grüße von Eurem IDG-IRJGV-Team aus Roßbach
 

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Wenn der Hund Kot frisst

3 Tipps, die helfen können

Wenn Ihr Hund Kot frisst ist das nicht nur sehr unangenehm, Ihr Hund kann durch die Aufnahme verschiedener Krankheitserreger oder Parasiten wie Spulwürmern, Giardien oder Salmonellen auch erkranken. Zudem können Hunde so zu einer Infektionsquelle für ihre Umgebung werden. Für bestimmte Hunderassen kann Kotfressen unter Umständen sogar zu schweren Erkrankungen führen. Erfahren Sie hier, worauf in solchen Fällen zu achten ist.

Wenn Ihr Hund Kot frisst ist das nicht nur sehr unangenehm, Ihr Hund kann durch die Aufnahme verschiedener Krankheitserreger oder Parasiten wie Spulwürmern, Giardien oder Salmonellen auch erkranken. Zudem können Hunde so zu einer Infektionsquelle für ihre Umgebung werden. Für bestimmte Hunderassen kann Kotfressen unter Umständen sogar zu schweren Erkrankungen führen. Erfahren Sie hier, worauf in solchen Fällen zu achten ist.

„Kotfressen geht nicht nur mit einer erhöhten Infektionsgefahr für den Hund einher, sondern ist auch ein hygienisches Problem für den Umgang mit dem Hund und kann in bestimmten Situationen sogar zu schwerwiegenden akuten Erkrankungen führen, so dass dem Hund dieses Verhalten dringend abgewöhnt werden sollte. Gefährlich werden kann die Aufnahme von Pferdekot, wenn nämlich die betreffenden Pferde zuvor mit makrozyklischen Lactonen (in bestimmten Wurmkuren) behandelt wurden. Insbesondere für Hunde mit MDR1-Gendefekt – dieser Defekt tritt bei bestimmten Hunderassen wie Collies, Shelties, Australien Shepherd oder Deutscher Schäferhund auf und führt zu einer Überempfindlichkeit gegenüber manchen Arzneimitteln“, rät der Veterinärparasitologe Prof. Dr. Georg von Samson-Himmelstjerna, Vorsitzender der Expertenorganisation ESCCAP Deutschland und Direktor des Instituts für Parasitologie und Tropenveterinärmedizin der Freien Universität Berlin. Worauf Sie sonst noch achten und was Sie tun sollten, wenn Ihr Hund Kot frisst, erfahren hier: 

1. Zum Tierarzt gehen und auf Hygiene achten

Koprophagie, wie Kotfressen wissenschaftlich genannt wird, kann auch körperliche Ursachen haben, wie beispielsweise eine Bauchspeicheldrüsenentzündung. Dies kann nur Ihr Tierarzt feststellen. Aber auch wenn keine körperliche Ursache vorliegt, ist ein Besuch beim Tierarzt notwendig, da er zudem einen Befall mit Parasiten ausschließen oder behandeln sollte, beispielsweise mittels einer Kotprobenuntersuchung oder Entwurmungsbehandlung.

Zudem ist es wichtig bei Koprophagie auf eine konsequente Hund- und Handhygiene zu achten. „Sie können selbst bereits einiges für Ihren Hund tun“, erklärt der Experte. „Grundsätzlich ist es hilfreich, für eine ausreichende Hygiene zu sorgen und Hundehaufen umgehend zu entfernen. Durch Anleinen hindern Sie Ihren Hund am Stöbern und ein Maulkorb unterbindet in dieser Phase das Kotfressen.“ 

2. Verhaltenstherapeutische Maßnahmen

Liegen keine körperlichen Ursachen zugrunde, dann sind verhaltenstherapeutische Maßnahmen durch einen erfahrenen Hundetrainer unter Umständen sinnvoll. Hier rät Veterinärparasitologe von Samson-Himmelstjerna, stressige Situationen für den Hund zu vermeiden und insbesondere für ausreichend Beschäftigung zu sorgen. Sein Tipp: „Lassen Sie Ihren Hund beim Gassi-Gehen beispielsweise den Futterbeutel tragen.“ 

3. Finger weg von alternativen Mitteln gegen Kotfressen

Vorsicht bei der Anwendung von im Internet angepriesenen Hausmitteln wie Heilerde, Hefe oder Pfeffer. Die Anwendung von solchen Hausmitteln ist wissenschaftlich nicht untersucht, weshalb weder ein Nutzen nachgewiesen noch eine Unschädlichkeit für Ihren Hund ausgeschlossen werden kann – so Prof. von Samson-Himmelstjerna. Als gute Akuthilfe gegen Kotreste im Schnauzenbereich stellt das Fressen eines ganzen Apfels dar, da so auch die Zahnzwischenräume gesäubert werden können. 

Viele weitere Informationen und hilfreiche Tipps rund um das Thema Parasiten sowie die Anmeldung zum ESCCAP-Newsletter finden Sie online auf: 
www.esccap.de und www.hund-katze-wuermer.de 

Tipps, wenn Ihr Hund Kot frisst:

  • Sorgen Sie für eine stressfreie, liebevolle und saubere Umgebung für Ihren Hund -
  • Klären Sie mögliche körperliche Ursachen beim Tierarzt ab
  • Stellen Sie insbesondere bei Hunden mit MDR1-Gendefekt sicher, dass kein Pferdekot aufgenommen wird 

Quelle: ESCCAP/vetproduction GmbH 

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Foto:©J.Renner

Begleithunde-Ausbildung des IDG und IRJGV

Wissen vom Hund ist Voraussetzung für artgerechte Haltung

Wir geben Ihnen nachstehend einen Einblick in unsere Begleithunde-Ausbildung, wie wir sie seit nunmehr 35 Jahren bieten und ständig verbessern. Wir haben erfahrene Mitarbeiter, große und gut eingerichtete Übungsplätze; ein Ort, wo sich Hundefreunde regelmäßig treffen und zugleich ihre Erfahrungen austauschen können.

Wer sich einen Hund zulegt, muß Wissen vom Hund haben, er übernimmt Verantwortung für ein ganzes Hundeleben lang. Wie paßt er ins Haus oder in die Wohnung? Ist die Familie mit dem Zuwachs einverstanden? Wer ist verantwortlich für Haltung, Pflege und auch Erziehung, die jeder Hund braucht?

Jeder Hund paßt sich seiner Familie an, wenn er sich wohl und sicher fühlt. 
Basis für eine artgerechte Haltung ist also, sich dieses Wissen anzueignen und den Hund zu verstehen. Dazu gibt es unseren Verband!

Menschen und Hunde

„Durch den Verstand des Hundes besteht die Welt“. Dieser Ausspruch wird Zarathustra (630 bis 533 v.Chr.) zugeschrieben. Auch Xenophon, der griechische Gelehrte (430 bis 350 v.Chr.), schreibt von Jägern mit Hunden. Wissen und Vertrauen also, das seit tausenden Jahren besteht.

Die Geschichte des Hundes beweist es

In der gesamten Menschheitsgeschichte, schon aus dem Zeitraum von den Anfängen der geschichtlichen Kunde, läßt sich durch Funde der Nachweis über das besondere Verhältnis zwischen Menschen und Hunden führen. Hunde wurden bestattet, ihnen wurden Schriften, Gedichte und Zeichnungen gewidmet, die von ihrer Treue und ihren besonderen Verdiensten und Fähigkeiten berichten.

Eine Hundeerziehung ohne Drill und Dressur, die Freude macht, Frauchen, Herrchen und Hund! Machen Sie mit.
Eine Hundeerziehung ohne Drill und Dressur, die Freude macht, Frauchen, Herrchen und Hund! Machen Sie mit.
Der Hund von heute

Mit zunehmender Zivilisation und Wohlstand, übernahm der Hund sportliche und „unterhaltende“ Aufgaben, ist engstes Familienmitglied, ja zum Teil Familienersatz.Mit der Veränderung der Einstellung des Menschen zum Hund, änderte sich -und verändert sich bis heute- dessen Form, Größe, Farben, Haararten, aber auch sein Wesen. Vielleicht ist diese Wesensänderung bedeutender, als die äußere Form. In dieser Anpassung gingen sicher viele natürliche Instinkte verloren, wurden aber durch Erfahrungswerte im Zusammenleben mit dem Menschen ersetzt. Heute wissen wir von rund 400 Hunderassen in aller Welt. Indessen gibt es mehr Mischlings- als Rassehunde, in den unterschiedlichsten Gestalten. Und weil es verschiedene Menschen gibt, existiert folglich unterschiedliches Hundeverhalten.

Seine Sinne bestimmen sein Verhalten

Wir berichten vom „Nasenwunder Hund“. Er ist fähig, bestimmte Krebserkrankungen des Menschen zu riechen, Verschüttete zu retten, oder Rauschgift zu „wittern“. Das Riechvermö-gen des Hundes ist etwa eine Million mal besser, als das des Menschen; mit bis zu 300 Atemzügen pro Minute werden zudem die Riechzellen ständig mit neuen Gerüchen „versorgt“ und im Hundegehirn, das allein 10 % als „Riechhirn“ genutzt wird, ausgewertet. Ja, die Hundenase kann sogar differenzieren zwischen rechts und links und ist auf diese Weise fähig, Spurrichtungen zu ermitteln oder alte Spuren zu verfolgen. Zum Kennenlernen von Hunden untereinander, gehört auch das Beschnuppern. Hunde sind in der Lage, Gerüche zu „schmecken“. Dies geschieht über das Jacobsonsche Organ, das sich im Gaumen befindet. Von dort werden die Geruchsinformationen an das Limbische System (entwicklungsgeschichtlich ältestes Zentrum im Gehirn) weitergeleitet und das verantwortlich ist für die Bildung von Hormonen, für das Triebverhalten und Entwicklung von Gefühlen.

„Abgelegt“ im Rudel, ein freundliches Miteinander und warten auf den Ruf ihres Herrchens/Frauchens. Kennenlernen und sich untereinander vertragen. Das gilt auch für den gemeinsamen Marsch „zu Fuß“. Das „Ablegen“ miteinander gehört dazu; da gibt es kein lauthalses Bellen. Auch Hunde müssen ihre Grenzen kennenlernen.
„Abgelegt“ im Rudel, ein freundliches Miteinander und warten auf den Ruf ihres Herrchens/Frauchens. Kennenlernen und sich untereinander vertragen. Das gilt auch für den gemeinsamen Marsch „zu Fuß“. Das „Ablegen“ miteinander gehört dazu; da gibt es kein lauthalses Bellen. Auch Hunde müssen ihre Grenzen kennenlernen.
Das Hörvermögen des Hundes

Das Hundeohr, das heißt dessen Leistungsfähigkeit, ist hoch entwickelt und kann höhere Frequenzen als das des Menschen wahrnehmen (Hund: bis 50 kHz Mensch: rund 20 kHz). Durch die Beweglichkeit der Ohrmuscheln gelingt es dem Hund außerdem, Geräuschquellen besser als der Mensch dreidimensional zu orten. Außerdem weiß man heute, daß der Hund Infraschallwellen von etwa 1 bis 2 Hertz über eine Distanz von rund 25 m wahrnehmen kann.

Der Hund sieht anders als der Mensch

Der Hund besitzt vermutlich eine geringere Sehschärfe als der Mensch, ist jedoch auf Bewegung optimiert (d.h. unbewegliche Dinge „unterdrückt“ das Gehirn und nimmt sie kaum wahr, während alles Bewegliche -wie die Beute eines Wolfes- optisch selektiert wird). Auch Hunde können Farben sehen, aber im Spektrum -nämlich Gelb und Blau und in Richtung Ultraviolett verschoben- anders, als der Mensch.

Der Hundeverstand

Gibt es ihn? Auf jeden Fall! Der Hund lernt und hat ein gutes Gedächtnis, er „versteht jedes Wort“. So setzt sich der „Hundeverstand“ zusammen aus seinen überlegenen Sinnen, seinen Instinkten und Erfahrungen in seiner Umwelt. Jeder Hund ist so klug, wie sein Herr. Das gilt für das Verständnis beider für- und voneinander.Wissen vom Wesen des Hundes ist die Voraussetzung für jede Hundehaltung. Und das gilt auch für unsere Begleithundeausbildung.

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Foto:©IRJGV/Hauser

Gedanken zum Ausstellungswesen im IDG und IRJGV

Lassen wir das Verbandsgeschehen einige Jahre Revue passieren, so können sich die langjährigen Mitglieder sicher an die großen Treffen von Hundefreunden auf unseren zahlreichen Sonderschauen, angeboten im gesamten Bundesgebiet und benachbarten Ausland, erinnern. 300 Hunde vieler Rassen – aber auch Schauen im IDG mit 250 Dackeln und mehr, waren keine Seltenheit und die damaligen „Welt-, Europa-, Deutschland-Siegerschauen“ knackten oft die 1000er Meldegrenze!

Lassen wir das Verbandsgeschehen einige Jahre Revue passieren, so können sich die langjährigen Mitglieder sicher an die großen Treffen von Hundefreunden auf unseren zahlreichen Sonderschauen, angeboten im gesamten Bundesgebiet und benachbarten Ausland, erinnern. 300 Hunde vieler Rassen – aber auch Schauen im IDG mit 250 Dackeln und mehr, waren keine Seltenheit und die damaligen „Welt-, Europa-, Deutschland-Siegerschauen“ knackten oft die 1000er Meldegrenze! Das waren wirklich große Meetings interessierter, engagierter Aussteller und Hundefreunde - man kam miteinander ins Gespräch- tauschte Erfahrungen aus und freute sich oft auf die nächste Veranstaltung, um gewonnene Bekannte und Freude wiederzusehen.

Doch wie sieht es heute aus? Wie hat sich dieser Bereich innerhalb des Verbandes und darüber hinaus in anderen Vereinen entwickelt? Was können wir für Rückschlüsse aus den derzeitigen Resultaten ziehen und wie können wir -wie kann der Verband- darauf reagieren, um diese -zweifelsfrei- wichtige Säule, neben der BGVP und dem Agility, den beiden Hauptangeboten des IDG und IRJGV, auch in Zukunft attraktiv und interessant anbieten zu können?

Um diese Fragen schlüssig beantworten zu können, sollten wir uns zunächst einmal mit dem Sinn und den Hintergründen des Ausstellungswesen und der Philosophie des IRJGV und IDG befassen und bewusst machen, was uns von anderen, vergleichbaren Verbänden unterscheidet bzw. unterscheiden sollte!

Hier muss man sicher unterscheiden zwischen den Interessen der Aussteller und dem eigentlichen Sinn einer Formbewertung auf einer Hundeschau: Die Besucher und Aussteller suchen, neben des gemeinsames Erlebnisses (einen schönen, unterhaltsamen Tag unter Gleichgesinnten), vor allem auch den „sportlichen Wettkampf“: Wer hat den schönsten, den besten Hund des Tages, wer erhält einen der Tagestitel? Die Grundbewertung, sicher der wichtigste Teil einer Hundebewertung nach Formwerten, wird dankbar in Anspruch genommen, wiederholt und ähnelt sich aber meist bei mehrfachen Ausstellungsbesuchen und hat somit bei weitem nicht den Stellenwert, der ihr eigentlich gebührt.

Was beinhaltet die Grundbewertung bzw. welche Aufgabe sollte sie erfüllen? Zunächst soll sie den Aussteller in allen Fragen rund um den Hund (Ernährungs- und Pflegezustand, Umgang mit dem Hund usw.) beraten. Der Richter steht auch für Fragen zur Verfügung und berät den Hundehalter entsprechend. Zudem liegt es am Richter, die Grundbewertung möglichst interessant zu gestalten. So sollten die einzelnen Bewertungskriterien anhand der Ringkarte, aber auch direkt am Hund erklärt werden. Mängel werden besprochen und die Vorzüge, die zweifelsfrei jeder Hund hat, herausgestellt. Der Richter hat sich dabei an den jeweiligen Rassestandard zu halten und diesen maßvoll und mit Verstand anzuwenden. Eine Überinterpretation hat, ebenso wie eine zu lasche Anwendung, zu unterbleiben. Gerade im IDG und IRJGV steht der gesunde Hund und nicht die Rarität im Fokus unserer Betrachtungen zu den gewünschten Zuchtzielen der einzelnen Rassen.

Fast noch wichtiger sind allerdings die Hinweise und kritischen Betrachtungen in Bezug auf den eventuellen Zuchteinsatz des betreffenden Hundes. Sollte bei diesem Hund überhaupt eine Verpaarung empfohlen oder auf Grund dagegen sprechender Kriterien davon abgeraten werden? Oder auf was sollte z.B. bei der Wahl des in Frage kommenden Rüden besonders geachtet werden? Hier stehen vor allem die sogenannten „Qualzucht- Defekte“ im Fokus der Richter: zu klein, zu groß, schlechte Pigmentierung, Modefarben, Bewegungsmängel, Kurznasigkeit, zu große Köpfe, Behaarung welche einer Hund- bzw. rassegerechter Aktivität konträr läuft und, und, und… Leider steht die Rassehundezucht auch aus diesen Gründen mehr denn je in der Kritik vieler Tierschützer und -Rechtler, aber auch etlicher Wissenschaftler, welche sich intensiv mit der Kynologie befassen. Warum gibt es Rassen, die bereits mit 10 Monaten so gut wie ausgewachsen sind aber kaum 8 bis 10 Jahre alt werden? Oder Hündinnen, die nur noch per Kaiserschnitt entbinden können. Es soll inzwischen sogar häufig eingesetzte Zuchthunde geben, die sich nicht mehr „natürlich“ paaren können. Um von diesen Hunden Nachwuchs zu bekommen, kommt dann nur noch die künstliche Besamung in Betracht - eine Praxis welche das Verbandszuchtbuch des IRJGV und IDG übrigens nicht anerkennt!

Frauchen und Hund sind rundum zufrieden und kommen daher zur nächsten Veranstaltung gerne wieder. Foto:©IRJGV/Hauser
Frauchen und Hund sind rundum zufrieden und kommen daher zur nächsten Veranstaltung gerne wieder. Foto:©IRJGV/Hauser
Beim aufmerksamen Betrachten der oben genannten Punkte der Grundbewertung -und es gibt hier sicher noch weitere- wird uns klar, dass dieser Teil mit Abstand das vordergründige Ziel einer Ausstellung sein muss. Ja, die Berechtigung einer derartigen Veranstaltung überhaupt begründet. Die Beurteilung des Hundes nach seinem Formwert, ausgedrückt in den Noten „befriedigend“, „gut“, „sehr gut“ und „vorzüglich“ ist die zentrale Aufgabe einer Hundeausstellung und der Richter unserer Verbände. Ziehen wir einmal in Betracht, dass ein Hund (Rüde wie Hündin) ab „sehr gut“ (natürlich je nach Rasse neben weiteren Voraussetzungen) zur Zucht zugelassen ist, kann man den hohen Wert eines „vorzüglich“ u.U. sogar mit einer Anwartschaft (CACIB oder AW-Jugend) in etwa ermessen.

Dennoch ist, wie eingangs bereits erwähnt, für viele die Siegerausscheidung der eigentliche Höhepunkt einer Sonderschau im IRJGV und IDG. Den zwei ausgeschriebenen Tagestiteln wird scheinbar wesentlich mehr Bedeutung beigemessen als den errungenen Formwerten. Woran mag dies liegen? Ein Grund ist sicher, dass sich Menschen gerne sportlich messen. Wer ist der Beste, Schnellste, Schönste usw. Somit ist es absolut verständlich, dass manch ein Austeller eben den schönsten der schönen Vierbeiner sein Eigen nennen möchte (für ihn ist es ja ohnehin der Schönste und das sollte auch stets so bleiben). Grundsätzlich ja auch in Ordnung, solange hier kein übertriebener Ehrgeiz geweckt und akzeptiert wird, dass diese Auswahl der Richter in erster Linie subjektiv ist und hier auch, im Gegensatz zur Grundbewertung, der persönliche Geschmack der Richter eine nicht unwesentliche Rolle spielt. Zudem, und damit wären wir wieder beim „sportlichen Vergleich“, zeigt sich nicht jeder Hund auf jeder Veranstaltung gleich. Einmal Sieger heißt nicht immer Sieger - was übrigens bei der Vergabe der Anwartschaften (CACIB bzw. AW-Jugendsieger) ebenso zutrifft. Vielleicht wurde der Hund heute nicht optimal vorgeführt, so dass er sein ansonsten makelloses Gangwerk nicht optimal zeigen konnte, stand nicht optimal, in dem Moment, als er vom Richter kritisch betrachtet wurde - oder aber auch ganz einfach: vielleicht war bzw. gefiel dem Richter heute einer der Mitbewerber einfach besser! Oder, oder, oder…

Leider ist gerade in letzter Zeit eine zunehmende Zahl von Ausstellern zu beobachten, die, ich möchte es fast als sehr „verbissen” bezeichnen, die Ergebnisse ihrer Hunde in der Siegerausscheidung registrieren. Nicht selten mit unschönen Reaktionen in Richtung der Richter oder auch Veranstalter (welche übrigens ebenso wie die Ausstellungsleitung überhaupt keinen Einfluss auf die Bewertung der Hunde und deren Abschneiden in den Siegerausscheidungen haben). Dieses Verhalten hinterlässt oft einen faden Beigeschmack und gibt manch einer eigentlich sehr gelungenen Ausstellung einen negativen Touch. Schade, sollten doch eigentlich ganz andere, vor allem für die Hunde wesentlich wichtigeren Dinge einen schönen Tag unter Hundefreunden kennzeichnen.

Also fasse ich abschließend die wichtigsten Punkte (ohne Anspruch auf Vollzähligkeit) noch einmal zusammen, was Sinn und Wert einer Rassehundeschau ausmachen:

  • Eine fundierte, umfassende Grundbewertung mit verständlichen, nachvollziehbaren Erklärungen des Richters
  • Beratung in allgemeinen Fragen rund um den Hund
  • Schöne Urkunden, sauber mit schöner Schrift ausgestellt
  • Je nach Veranstaltung kleine Erinnerungsgaben
  • Interessantes Rahmenprogramm, Info- und Verkaufsstände
  • Nette Atmosphäre
  • Informierte, hilfsbereite Mitarbeiter des Veranstalters
  • Gute Organisation, nicht zuletzt auch während der Siegerausscheidung

Wenn es uns gelingt -und ich bin davon überzeugt, dass wir dies gemeinsam schaffen können- vor allem auch als Veranstaltungsteam vor Ort, die eigentlichen Ziele einer Hundeausstellung attraktiv und mit allen uns zur Verfügung stehenden Mitteln an den potenziellen Aussteller und Hundefreund zu bringen, werden wir auch weiterhin interessante Veranstaltungen anbieten können und auf diesem Wege neue Teilnehmer finden. Dann bleibt es uns hoffentlich erspart, den zweifelhaften Praktiken einiger konkurrierender Vereine zu folgen und z. B. für jeden Hund einen Pokal oder je nach Wahl (und Höhe des Meldegeldes!!) einen oder gar zwei Titel an einem Tag zu vergeben. Diese Dinge würden ohnehin den Grundsätzen der Philosophie unserer Verbände und unserer grundsätzlichen Einstellung zum Hund widersprechen und kämen somit nicht in Betracht.

Besinnen wir uns auf das Wesentliche – und auf das, was dem Hund und somit auch uns als Hundefreund Nutzen und Freude bringt!

Schützen wir unsere Hunde vor fragwürdigen Schauen, welche die Eitelkeiten ihrer Besitzer in den Mittelpunkt stellen. Mögen wir stets bedenken, dass unsere Sonderschauen nicht nur uns Spaß, Freude und Unterhaltung bringen sollen, sondern vor allem unseren Hunden dienen sollen!

In diesem Sinne - ich freue mich auf die nächste Ausstellung und auf ein Wiedersehen!

Uwe Thies

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Tierhalterhaftung:

Wenn Hund, Katze und Co. einen Schaden anrichten

Die Katze jagt einer Maus hinterher und zerstört dabei das Blumenbeet der Nachbarin, der Hund rennt in einem unbeobachteten Moment übermütig auf die Straße und bringt einen Fahrradfahrer zu Fall, der sich beim Sturz verletzt, oder aber das Kaninchen nagt an dem teuren Pullover einer Freundin.

Die Katze jagt einer Maus hinterher und zerstört dabei das Blumenbeet der Nachbarin, der Hund rennt in einem unbeobachteten Moment übermütig auf die Straße und bringt einen Fahrradfahrer zu Fall, der sich beim Sturz verletzt, oder aber das Kaninchen nagt an dem teuren Pullover einer Freundin. In solchen Fällen muss der Heimtierhalter für den entstandenen Schaden aufkommen. Doch nicht alle Heimtiere brauchen hierfür eine extra Versicherung.

„Die Haftung des Tierhalters ist im Bürgerlichen Gesetzbuch (§ 833) geregelt. Demnach ist der Tierhalter dazu verpflichtet, für jeglichen durch das Heimtier entstandenen Schaden aufzukommen“, erklärt Michael Rohrmann, Versicherungsexperte bei der Verbraucherzentrale in Niedersachen. Hierzu gehören unter anderem die Zahlung von Reparaturkosten, etwa wenn die Katze das Auto der Nachbarin zerkratzt, oder Schmerzensgeld - wenn der Hund beispielsweise um die Beine des Postboten läuft, dieser über das Tier stolpert, fällt und sich das Bein bricht. Während Kleintiere durch die private Haftpflichtversicherung geschützt sind, ist für Hunde der Abschluss einer Tierhalterhaftpflichtversicherung notwendig.

Kleintiere und Katzen: 
Private Haftpflichtversicherung kommt für Schäden auf

Durch Kleintiere verursachte Schäden werden im Rahmen der privaten Haftpflichtversicherung übernommen. Zu den Kleintieren gehören dabei alle Tiere bis zur Größe einer Katze, wie Meerschweinchen, Kaninchen oder Wellensittiche. Der Versicherungsschutz gilt auch für Schäden, die außerhalb der eigenen vier Wände, etwa durch eine Freigänger-Katze, verursacht werden. „Vorausgesetzt natürlich, dass der Tierhalter eine Privathaftpflichtversicherung  auch abgeschlossen hat“, so der Versicherungsexperte.

Anders ist es bei exotischen Tieren wie Schlangen oder Spinnen. „Bei diesen Tieren sollte der Tierfreund einen Blick ins Kleingedruckte seiner Versicherung werfen. Nur in einigen Tarifen ist die erlaubte Haltung solcher Tiere mitversichert“, berichtet Rohrmann.

Hundehaftpflichtversicherung:
Gesetzliche Regelung von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich

Verursacht der Hund einen Schaden, greift die private Haftpflichtversicherung dagegen nicht – egal wie groß der Hund ist. Der Abschluss einer Tierhalterhaftpflicht ist ratsam, in einigen Bundesländern sogar vorgeschrieben.

So sind alle Hundehalter in Berlin, Hamburg, Niedersachsen, Sachsen-Anhalt, Schleswig-Holstein und Thüringen gesetzlich verpflichtet, eine separate Hundehaftpflichtversicherung abzuschließen. In Nordrhein-Westfalen müssen alle Hunde versichert werden, wenn sie eine Größe von 40 cm (Widerristhöhe) haben oder sie schwerer als 20 Kilogramm sind. Einzige Ausnahme bei den Bundesländern: In Mecklenburg-Vorpommern besteht keine Versicherungspflicht. In den meisten anderen Bundesländern müssen lediglich Halter von gefährlichen Hunden eine solche Versicherung vorweisen. Die Einstufung der Hunde ist jedoch von Land zu Land verschieden. „Häufig ordnen die Bundesländer bestimmte Hunderassen über ihr Verhalten der Gruppe der gefährlichen Hunde zu. Dann entscheidet ein Wesenstest oder eine Prüfung der Ortspolizeibehörde, ob diese Hunde als gefährlich eingestuft werden“, erläutert Rohrmann.

Doch auch ohne Zwang – eine Hundehalterhaftpflicht ist aus Sicht des Versicherungsexperten ein absolutes Muss für jeden Hundehalter. Nicht nur, weil durch das Tier entstandene Schäden sehr teuer werden können, sondern auch, weil der Halter gegebenenfalls selbst dann für das Tier haftet, wenn ihm kein Verschulden nachzuweisen ist.

Schon für einen geringen Betrag ist ein guter Versicherungsschutz für Hunde möglich

Wie bei jeder Versicherung ist auch die Beitragshöhe für die Hundehaftpflicht abhängig von den angebotenen Leistungen: Ab 52 bis 150 Euro Jahresbeitrag kann der Versicherungsschutz für den Hund kosten. „Hundehaftpflichtversicherungen welche die Mindestkriterien abdecken gibt es schon ab 52 Euro im Jahr. Wer eine solche Versicherung abschließen möchte, kann also sparen und trotzdem auf guten Schutz achten“, empfiehlt Rohrmann. „Besitzer von großen und als gefährlich eingestuften Hunden müssen allerdings häufig mehr zahlen und bekommen auch längst nicht jeden Tarif für ihren Hund.“

Was sollte die Hundehaftpflicht abdecken?

„Die Höhe der Versicherungssumme der Hundehaftpflichtversicherung sollte mindestens 10 Millionen Euro pauschal für Sach- und Personenschäden betragen“, so Rohrmann. Beißt der Hund beispielsweise jemanden, der daraufhin seinen Beruf eine Zeit lang nicht ausüben kann, kommt die Versicherung für den wirtschaftlichen Schaden auf. Für Vermögensschäden empfiehlt der Experte eine Deckung von mindestens 50.000 Euro.

Zerkratzt der Vierbeiner Boden und Türen in einer Mietwohnung, kommt auch hier der Halter für den Schaden auf. „Die Absicherung von Mietschäden gehört zum Grundschutz. Diese sollten bis mindestens 300.000 Euro versichert sein“, erklärt Rohrmann.

Nicht jeder Hundehalter freut sich über Nachwuchs. Schwängert ein Rüde eine Rassehündin, haftet auch hierfür der Halter. Ihm drohen Schadenersatzforderungen von mehreren tausend Euro. Halter von Rüden sollten daher darauf achten, dass dieser Versicherungsschutz in ihrer Hundehaftpflichtversicherung festgehalten ist. Für Halter von Hündinnen empfiehlt es sich einen Blick in die Unterlagen zu werfen, ob ihre Police auch einen umfassenden Schutz für Welpen enthält.

Versicherungsschutz auch im Ausland

Kommt der Hund mit auf Reisen, sollte der Versicherungsschutz auch im Ausland gelten. Obacht gilt, wenn ein längerer Auslandsaufenthalt geplant ist: „Bei vielen Versicherungen gelten die Leistungen innerhalb der EU unbegrenzt. Ein weltweiter Schutz ist allerdings oft auf eine Aufenthaltsdauer für ein, drei oder fünf Jahre begrenzt“, so Rohrmann.

Quelle: IVH

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Die Rassehundezucht

Beachtenswertes für Hündinnen- und Rüdenhalter

Hunderassen werden (und wurden) nach menschlichen Vorstellungen gezüchtet -sprich nach „Hundemoden“- und häufig leider deshalb nicht immer zum Vorteil für den Hund. Der Hund ist menschenmanipuliert, sowohl in seiner Zucht, als auch in seiner Haltung und natürlich in seiner Erziehung.

Hunderassen werden (und wurden) nach menschlichen Vorstellungen gezüchtet -sprich nach „Hundemoden“- und häufig leider deshalb nicht immer zum Vorteil für den Hund. Der Hund ist menschenmanipuliert, sowohl in seiner Zucht, als auch in seiner Haltung und natürlich in seiner Erziehung. Hunde wurden ursprünglich für den „Gebrauch“ des Menschen, aus dem Urvater Wolf gezüchtet, was zur Entwicklung der vielfältigen Hunderassen führte. Die Anforderungen und Bedürfnisse jeder einzelnen Hunderasse an den Menschen -als Halter und/oder Züchter- sind deshalb naturgemäß spezifisch. Also: Wer Rassehunde züchtet, sich einen Rassehund nach „seinen Vorstellungen“ wählt, sollte sich zuerst notwendiges Wissen vom Hund und speziell zur auserwählten Rasse beschaffen.

Rassehundezucht ist eine Liebhaberbeschäftigung. Sie setzt dennoch enormes Wissen über Rasseneigenheiten, Zucht und Aufzucht von Welpen, deren Ernährung, Versorgung usw. voraus. Ein breitgefaßtes Verständnis also, verbunden mit dem Bewußtsein der täglich präsenten Verantwortung.

Der Züchter geht alltägliche Verpflichtungen ein, darin gibt es keinen Stunden- oder Feiertag, keinen „Urlaub vom Hund“.

Rassehundezucht kostet Arbeit, Mühen und auch Geld. Wer vom Züchter einen Welpen kauft, sollte das wissen und alleine schon deshalb die Finger von „Hundemärkten“ oder „dubiosen Angeboten“ im Internet lassen, die häufig in einen ominösen Handel auf einem Parkplatz gipfelt.

Vor einer geplanten Zuchtverwendung fordert der Zuchtverband eine Überprüfung des (künftigen) Deckrüdens und der Zuchthündin.

  • Jeder Rassehund wird auf festgelegte Kriterien der Zuchttauglichkeit hin überprüft (gemäß Zucht- und Eintragungsbestimmten des IRJGV und IDG, entweder durch Bewertung auf einer Zucht- oder Sonderschau, alternativ durch Überprüfung durch Zuchtwart des Verbandes, oder ortsansässigen Tierarzt).
  • Mindestzuchtalter des Deckrüdens und der Hündin (Stichtag = Decktag) sind je nach Rasse einzuhalten, ebenso das Höchstzuchtalter einer Hündin - und selbstverständlich ausreichend und genügend Abstände zwischen den einzelnen Zuchtverwendungen der Hündin.
  • Verboten ist die Verwendung von Hunden zur Zucht, wenn sie erbkranke Mängel aufweisen (z.B.: Einhodigkeit, oder Fehlbildungen der Gebiß- und/oder Zahnstellung, Störungen des Sehvermögens, des Gangwerkes, Fehlfarben des Haarkleides, Knickrute usw.).
  • Können einzelne Kriterien von den Zuchthunden nicht oder nur unzureichend erfüllt werden, so bleibt den Nachkommen die Eintragung in das Zuchtbuch des Verbandes verwehrt.

Foto:©Harald Groven/Wikimedia Commons
Foto:©Harald Groven/Wikimedia Commons
Welpenregistrierung ist nur möglich, mit Vorlage des -durch den Deckrüdenhalter ORIGINAL unterzeichneten- Deckscheins. Kopien, Scans usw., oder Veränderungen in den Angaben sowie Unterzeichnungen von Lebensgefährten „i.A.“ werden NICHT akzeptiert. Foto:©IRJGV
Welpenregistrierung ist nur möglich, mit Vorlage des -durch den Deckrüdenhalter ORIGINAL unterzeichneten- Deckscheins. Kopien, Scans usw., oder Veränderungen in den Angaben sowie Unterzeichnungen von Lebensgefährten „i.A.“ werden NICHT akzeptiert. Foto:©IRJGV
War eine Deckung der Hündin erfolgreich, so bringt sie nach rund 63 Tagen Tragezeit ihre Welpen zur Welt.

Das Risiko des Züchters: Bei jedem Wurf kann es Komplikationen geben; sei es beim Wurfvorgang an sich selbst, wobei auch die Mutterhündin in Gefahr geraten kann, oder Welpen erkranken und sterben - möglicherweise sogar der komplette Wurf; nicht nur ein „Schaden in wirtschaftlicher Hinsicht“.

Es gibt bei allem Leben nur die bestmögliche Vorsorge und schließlich die ärztliche Hilfe.

Wer sich ernsthaft mit dem Gedanken trägt, seine Hündin decken lassen zu wollen, erkundigt sich bitte unbedingt ausführlich und rechtzeitig bei der Verbandszuchtbuchführung. Von hier erhalten Sie sowohl schriftlich oder auch telefonisch alle Informationen, damit bei einem geplanten Hundenachwuchs (zumindest zuchtbuchtechnisch) nichts schiefgehen kann.

Nun, Rassehundewelpen sind das Resultat einer gezielten Verpaarung, wobei es dem Hündinnenhalter (=Züchter) in unserem Verband selbstverständlich frei steht, für welchen Deckrüden er sich entscheidet. Der Verband hat nicht das Recht, einen Zwang auszuüben, um die Deckrüdenwahl zu beeinflussen!

Der Deckrüdenhalter ist zweifelsfrei genauso wie der Hündinnenhalter verpflichtet, die Zuchtbestimmungen einzuhalten. Wer seinen Rüden freigibt, um eine zu junge, erbkranke, kranke oder fehlerhafte Hündin zu decken, verstößt gegen die grundsätzlichen Bestimmungen.

Außerdem läßt sich nicht von der Hand weisen, daß auch der Rüdenhalter bei möglichen Regreßansprüchen eines späteren Welpenkäufers verantwortlich herangezogen werden kann, falls sich herausstellen sollte, daß bewußt genetische oder körperliche Erkrankungen des Deckrüdens ignoriert oder mißachtet wurden.

Die geltenden Zucht- und Eintragungsbestimmungen von IRJGV und IDG, sind verpflichtend für Hündinnen- und Rüdenhalter im Bezug auf Rassereinheit, Entwicklung in Form und Wesen des Hundes, wie unter tierschützerischen Aspekten. Sie sind von so großer, grundsätzlicher Bedeutung, daß der absichtliche Verstoß gegen sie zum Ausschluß aus dem Verband führt.

Wenn Hündinnen- und Rüdenhalter sich darüber einig sind, daß ihre Tiere verpaart werden sollen, gibt es im Vorfeld (außer den bereits genannten Voraussetzungen) außerdem einige -wichtige-, vertragliche Faktoren zu beachten und im beiderseitigen Einvernehmen am besten schriftlich festzulegen. Lesen Sie hierzu nebenstehende, anwaltliche Einlassung.

Quelle: IRJGV/IDG

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Schnauze weg von Schokolade

Theobromin und Koffein beim Hund

Dass Schokolade und Kakao für Hunde giftig sind, wird den meisten Hundehaltern bekannt sein. Doch welche Stoffe sind dafür verantwortlich? Wie lässt sich das Risiko für den Hund abschätzen, wenn das Tier doch einmal Schokolade aufgenommen haben sollte, und welche Maßnahmen sind dann zu ergreifen?

Dass Schokolade und Kakao für Hunde giftig sind, wird den meisten Hundehaltern bekannt sein. Doch welche Stoffe sind dafür verantwortlich? Wie lässt sich das Risiko für den Hund abschätzen, wenn das Tier doch einmal Schokolade aufgenommen haben sollte, und welche Maßnahmen sind dann zu ergreifen?

Schokolade, Kakao und kakaohaltige Produkte enthalten die Stoffe Theobromin und Koffein. Beide Stoffe gehören zur chemischen Gruppe der Methylxanthine.

Sie werden von Hunden schnell aus dem Verdauungstrakt aufgenommen, aber nur langsam wieder aus dem Organismus entfernt. Wurde vom Hund eine Dosis Methylxanthine aufgenommen, zeigen sich nach ca. sechs bis zwölf Stunden erste Symptome. Erste Zeichen einer Vergiftung mit Methylxanthinen sind Polydipsie (vermehrtes Trinken), Erbrechen, Durchfall, ein aufgeblähter Bauch und Ruhelosigkeit. Im weiteren Verlauf entwickeln sich je nach aufgenommener Menge Symptome wie Hyperaktivität, Polyurie (vermehrtes Absetzen von Urin), Lähmungserscheinungen, Zittern und Krämpfe. Es ist dabei unerheblich, ob nur Theobromin oder Koffein oder eine Mischung aus beiden Substanzen aufgenommen wurde.

Erste leichte Symptome zeigen sich nach der Aufnahme von 20 mg Methylxanthinen pro kg Körpergewicht, schwere Symptome zeigen sich ab ca. 40 - 50 mg Theobromin/ Koffein pro kg Körpergewicht. Die sogenannte LD50, also die Dosis, ab der 50% der Individuen nach oraler Aufnahme der Stoffgruppe sterben, liegt beim Hund bei 100 - 200 mg/kg Körpergewicht. Da jeder Hund eine unterschiedliche Empfindlichkeit gegenüber Methylxanthinen aufweist, können im Einzelfall auch schon unterhalb der genannten Dosen Symptome auftreten.

Nach Bekanntwerden der Aufnahme von methylxanthinhaltigen Produkten durch den Hund sollte das Tier so schnell wie möglich einem Tierarzt vorgestellt werden (auch wenn das Tier noch keine Symptome entwickelt hat). Neben einer symptomatischen Behandlung steht beim Tierarzt vor allem die Entfernung von eventuell noch nicht aufgenommenem Wirkstoff aus dem Magen-Darm-Trakt im Vordergrund.

Theobromin- und Koffeingehalte in verschiedenen Kakaoerzeugnissen. Die genaue Menge in den Kakaoproduken ist durch natürliche Schwankungen variabel (Verändert nach Gwaltney-Brant,2001).
Theobromin- und Koffeingehalte in verschiedenen Kakaoerzeugnissen. Die genaue Menge in den Kakaoproduken ist durch natürliche Schwankungen variabel (Verändert nach Gwaltney-Brant,2001).
In der Regel ist der Koffeingehalt in Kakaoprodukten 3 - 10-fach geringer als der Theobromingehalt, so dass das Theobromin die Hauptrolle bei der Vergiftung spielt. Eine Ausnahme bilden hier einige Schokoladenprodukte, bei denen der Koffeingehalt künstlich durch Zugabe von Zusatzstoffen erhöht wird (z.B. SchoKaKola). Die Mengen von Theobromin und Koffein, die in Schokolade und anderen Kakaoerzeugnissen enthalten sind, hängt in erster Linie vom Kakaogehalt ab. Allerdings unterliegen die Konzentrationen der Stoffe im Kakao auch natürlichen Schwankungen. Die vorstehende Tabelle zeigt eine Zusammenstellung des Theobromin- und Koffeingehalts verschiedener Kakaoerzeugnisse.

Beispiel der Kalkulation einer Theobromin- und Koffeindosis:

Ein 8 kg schwerer Mops hat seinem Besitzer eine 100-g-Tafel Zartbitterschokolade gestohlen und diese komplett verspeist. Wie hoch ist die aufgenommene Dosis an Methylxantinen? Besteht die Gefahr, dass das Tier klinische Symptome entwickelt? 

  • Addition des Theobromin- (4,59 mg/g) und Koffeingehalts (0,71 mg/g) für Zartbitterschokolade = 5,30 mg/g
  • Multiplikation der Methylxantinkonzentration für die Schokoladensorte mit der aufgenommenen Schkoladenmenge in Gramm 5,30 mg/g x 100 g = 530,00 mg
  • Division der Körpermasse des Tieres 530 mg : 9 kg = 66,25 mg/kg 

Bei der aufgenommenen Dosis an Methylxantinen besteht die dringende Gefahr, dass das Tier klinische Symptome entwickelt, wenn es nicht sofort tierärtztlich behandelt wird.

Erste milde Symptome können bereits bei diesem Fallbeispiel (also bei einem 8 kg schweren Hund) bereits ab der totalen Aufnahme von 160 mg Methylxantinen erwartet werden (20 mg/kg Körpergewicht), das wären bei der im Fallbeispiel angenommenen Zartbitterschokolade ca. 30 g oder 7 - 8 Stücke Schokolade.

Werden durch den Hund Produkte aufgenommen, die aus verschiedenen Schokoladensorten oder z. B. Nüssen und Schokolade bestehen, so empfiehlt es sich, zunächst ein „Worst Case Szenario” zu berechnen. Das bedeutet, wir nehmen für eine erste Risikoabaschätzung an, dass es sich bei der gesamten aufgenommenen Menge um Schokolade handelt.

Übrigens reagieren auch Katzen auf gleiche Weise wie Hunde auf Methylxantine. Dadurch, dass Katzen aber ein weit selektiveres Fressverhalten aufweisen als Hunde, werden von Katzen seltener Produkte mit Methylxantinen aufgenommen. 

References: Gwaltney-Brant, Sharon (2001): Chocolate intoxication. In: Vet Med 96.2, pp. 108-111. Gwaltney-Brant, Sharon (2013): Chocolate. In: Mercmanuals. 

Autor: Till Masthoff, PetProfiâ„¢ Team 
Veröffentlichung mit freundlicher Genehmigung und Unterstützung von: www.petprofi.de

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