Hundebegegnungen verlaufen sehr unterschiedlich. Hunde können miteinander spielen, sich ignorieren oder auch aufeinander losgehen – je besser wir unsere Vierbeiner kennen, umso sicherer können wir problematische Begegnungen einschätzen und richtig reagieren.
Körpersprache unter Vierbeinern
Grundsätzlich gilt, dass selbstbewusste Hunde möglichst groß wirken möchten, um ihrem Gegenüber zu imponieren. Sie tragen die Rute hoch, stellen die Nackenhaare auf und dru?cken die Beine durch. Ängstliche Hunde machen sich extra klein, um deutlich zu zeigen, dass sie ihr Gegenüber als stärker akzeptieren. Sie ducken sich oder legen sich auf den Boden, legen die Ohren an, ziehen die Mundwinkel nach hinten und klemmen die Rute ein.
Die Rolle des Besitzers
Die Aussage: „Die Hunde regeln alles unter sich", trifft nicht uneingeschränkt zu. In einem natürlich gewachsenen Hunderudel regeln die Tiere Streitigkeiten unter sich. Im Park allerdings treffen Hunde unterschiedlicher Rassen und verschiedener Altersstufen aufeinander. Hier ist der Besitzer gefragt, das Verhalten von Hunden zu kennen und gegebenenfalls einzugreifen: Als Rudelchef fällt ihm eine ganz entscheidende Rolle bei den Hundebegegnungen zu. Er muss seine Autorität als Chef mit einbringen und seinen Hund und die anderen Hunde beobachten. Ein Besitzer kann seinem Hund deutlich machen, dass er sich nicht streiten soll. Je nach Hund und Situation wird es dem Besitzer mehr oder weniger schwer fallen, dies auch bei kritischen Begegnungen durchzusetzen. In diesen Situationen kommt es entscheidend auf das Timing an. Der Besitzer muss frühzeitig und intensiv auf seinen Hund einwirken, bevor der Hund die ersten Anzeichen von Aggression zeigt. Er muss agieren, nicht reagieren!
Bei Hunden, die angeleint aggressiv auf Artgenossen reagieren, kann ein Kopfhalftertraining eine sanfte Methode sein, die Blickrichtung des Hundes auf das Wesentliche zu richten: Seinen Besitzer.
Guten Tag, ich bin der Paul!
Jede Begegnung von Hunden beginnt mit einer Begrüßung. Sind die Tiere nicht angeleint, beobachten sie einander schon aus großer Entfernung. Dabei gibt die Körpersprache bereits einen Aufschluss darüber, wie selbstbewusst der Gegenüber ist und wie die Begegnung ablaufen wird. Unsichere, ängstliche Hunde weichen aus oder verstecken sich hinter Frauchens Beinen. Manche Hunde beginnen auffällig am Wegesrand zu schnüffeln und tun so, als haben sie den anderen noch gar nicht bemerkt. Manche Hunde, vor allem Rüden, nutzen die Zeit bis der andere Hund da ist zum Markieren.